Künstler müssen in Saudi-Arabien die Balance halten zwischen Freiheit und Verbot. Dennoch erlebt die heimische Szene gerade einen Aufschwung – auch durch Frauen.
"Hurra, endlich gibt es gute Nachrichten", spottet Omar Hussein in seinem Online-Satireprogramm Al Tayer, "die saudische Kunstvereinigung gibt die Eröffnung ihres unabhängigen Zentrums bekannt." Neben dem Komiker erscheint das Foto eines kleinen, abgeranzten Quaderbaus. In der nächsten Szene des Sketches zerschneidet ein saudischer Prinz in goldbesticktem Gewand – unterlegt mit Mozarts Symphoniemusik und umgeben von grinsend-aufgeblasenen Lakaien – das Eröffnungsband.
Der erste Blick in das Innere des rumpligen Kunsttempelchens lässt die Festgesellschaft erstarren. Auf einer Matratze liegt ein unrasierter Kreativer und pennt. "Ich hatte dir doch gesagt, du sollst hier verschwinden, wenn wir kommen", faucht ihn einer der ...