An diesem Wochenende wird in Freiburg die Eröffnung des Augustinermuseums gefeiert – und noch selten war alte Kunst so gegenwärtig.
Hinschauen, sagt sie. Anmutig bedeckt eine Hand eine Brust, die andere bleibt bloß. Das ist das Bild, mit dem sich das neue Augustinermuseum im Stadtbild zeigt. Im Freiburger Museum hängt das Original der lächelnden Dame. Da hat die Bauplastik, die sie ist, der Scheinwasserspeier vom Münster eine Stellung wieder als steinerner Sporn oben an einer Wand. Die Schöne ist ja eigentlich ein Schreckbild der Wollust. Und dieses personifizierte Laster denn allerdings im antiken Ursprung eine Liebesgöttin. Venus pudica. Wir sehen darin ja auch eben wieder ganz anderes als das christliche Mittelalter. Aus dem Appell an das von den eigenen Lüsten vermeintlich bedrohte Kirchenvolk ist der kulturelle Appetizer geworden. Heute also ist feierliche Eröffnung im ...