Namenlose Tote, vergessene Körper und ein Professor, den der Skandal in seinem Institut in den Suizid trieb – die Kölner Anatomie macht schaurige Schlagzeilen.
Die Toten im weiß gekachelten Präparationssaal des Anatomischen Instituts haben keine Namen mehr – nur Nummern. Die Körper sind nach der monatelangen Lagerung im Formaldehyd-Bad gelblich, die Köpfe rasiert, die Gesichter maskenhaft. Wer seine leiblichen Überreste nach seinem Tod einer Uniklinik zur Verfügung stellt, bleibt anonym – auch für die Medizinstudenten, die diesen Leib über Monate bis in das kleinste Detail studieren. Sie kennen lediglich Alter und Geschlecht.
Der Respekt vor den Körperspendern steht an oberster Stelle – heißt es auf der Homepage der Kölner Universität. Und so haben es die Professoren ihren Studenten bisher auch beigebracht. "Wir achten strikt auf einen angemessenen und würdevollen Umgang mit den uns zur Verfügung gestellten Körpern", versichern die Institutsverantwortlichen im Internet der Öffentlichkeit.
Ein ethischer Grundsatz, der sich für ein akademisches Institut ...