Wie Männer heute Väter sein wollen

BZ-INTERVIEW mit dem Firmenberater Volker Baisch über die (unerfüllten) Wünsche der Väter von heute .
Wer den Ruf nach mehr Gleichberechtigung hört, denkt vermutlich an Frauen, die im Job benachteiligt werden. Wenn Volker Baisch aber mangelnde Gleichberechtigung beklagt, dann bezieht er das auf Männer. Der Geschäftsführer der Väter gGmbH sagt: "Väter hängen zwischen ihren Wünschen nach mehr Zeit und Verantwortung für Familienaufgaben und ihrer klassischen Rolle als Hauptverdiener fest." Gestützt sieht Baisch seine Thesen von einer Studie der Väter gGmbH und care.com, die 1000 Mütter und Väter befragt hat. David Weigend hat ihn dazu befragt.
Baisch: Junge Väter, die es sich leisten können, arbeiten immer öfter in reduziertem Umfang von 80 bis 90 Prozent – um mehr Zeit für die Familie zu haben. Allerdings ist das aus finanziellen Gründen nicht immer möglich. Deshalb geht es vielen Vätern auch um eine Flexibilisierung im Berufsalltag. Der Chef verlangt immer öfter vom Arbeitnehmer, dass er auf Zuruf liefert – egal, ob es abends, morgens oder auch mal am Wochenende ist. Aber umgekehrt gibt es in der deutschen Unternehmenskultur noch wenig Bereitschaft, dem Arbeitnehmer entgegenzukommen. Zum Beispiel: Der Mann hat am Arbeitsplatz am Montag viel geleistet, hatte noch abends eine Präsentation fertiggemacht und will deshalb am Dienstag früher gehen, um den Nachmittag ...