Auf der Flucht vor Anschlägen und Ärger suchen Israelis zunehmend ihr Heil in der Esoterik – und westliche Sinnsucher entdecken die Kabbala.
Eyal Riess, 42, kann einen schwindlig reden. Der Rabbiner ist keiner dieser weltabgewandten Frommen, die den ganzen Tag und die halbe Nacht über den Büchern sitzen und aussehen, als würden sie nie das Tageslicht sehen. Nur die schwarze Kippa und die "Zizit", die rituellen Schaufäden, die unter seinem Hemd hervorschauen, zeigen, dass er zu den Ultraorthodoxen gehört. Er gibt sich welterfahren und offen. In seinem ersten Leben war er Pilot – bis er, wie Riess den Besuchern erzählt, die Wahrheit entdeckte und sich einen ...