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"Mehr Leute sind draußen"

  • Simon Dietz, Klasse 4a, Hebelschule Nollingen (Rheinfelden)

  • Fr, 05. Juli 2019
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Lara Kaiser von der Bergwacht über das Retten und die Natur.

Lara Kaiser   | Foto: privat
Lara Kaiser Foto: privat

Zisch-Reporter Simon Dietz aus der Klasse 4a der Hebelschule in Rheinfelden-Nollingen hat die 20-jährige Lara Kaiser interviewt, die Mitglied der Bergwacht Menzenschwand ist.

Zisch: Hallo Lara. Danke, dass du für ein Interview bereit bist. Warum bist du bei der Bergwacht?
Kaiser: Ich war mit meinen Freunden bei der Jugendbergwacht. Es hat dort Spaß gemacht und deshalb bin ich dabei geblieben.
Zisch: Welche Fähigkeiten sollte man haben, wenn man bei der Bergwacht mitmachen will?
Kaiser: Die Jugendbergwacht nimmt Kinder ab zehn Jahren auf. Man sollte Spaß daran haben, draußen zu sein, und das bei jedem Wetter. Außerdem sollte man gerne lernen, zum Beispiel über die Natur und medizinische Nothilfe. Man sollte gerne mit anderen zusammen arbeiten und keine Höhenangst haben.
Zisch: Welche Grundlagen muss man erlernen und was muss man trainieren?
Kaiser: Ab 16 Jahren darf man Anwärter sein und mit den Prüfungsvorbereitungen zum Bergretter beginnen. Dazu gehören die medizinische Nothilfe und das Retten, wenn Patienten zum Beispiel einen Abhang hinabgerutscht sind. Man lernt auch das Funken, um den Kontakt zu anderen Rettungskräften herzustellen und zu halten. Außerdem erfährt man viel über den Naturschutz. Als Anwärter trainiert man einmal in der Woche. Später trainieren wir einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Im Frühjahr trainieren wir zum Beispiel das Abseilen am Hang und im Herbst wird zum Beispiel das Wissen über Notfallmedizin aufgefrischt.
Zisch: Welche Ausrüstung haben Bergretter immer dabei?
Kaiser: Dazu gehören auf jeden Fall feste Schuhe, eine lange Hose, eine lange Jacke, gegebenenfalls Helm und Handschuhe, eventuell auch ein Klettergurt mit Karabinern.
Zisch: Welche Fahrzeuge gibt es?
Kaiser: Unterschiedliche Ortsgruppen haben unterschiedliche Fahrzeuge. Wir in Menzenschwand haben einen Ford Ranger. In ihn passen fünf Personen und in dem Kofferaufbau lassen sich unsere Einsatzgeräte verstauen. Außerdem haben wir einen Quad, der im Winter Ketten und im Sommer Reifen hat.
Zisch: Wie läuft eine Rettung ab?
Kaiser: Eine Rettung läuft je nach Einsatz unterschiedlich ab. Grundsätzlich wird die Leitstelle in Waldshut informiert, die dann die Ortsgruppen informiert. Dafür trägt jeder von uns einen Empfänger. Die Ortsgruppe Menzenschwand trifft sich dann am Bergwachtraum am Rathaus. Von dort ergeht Meldung an die Leitstelle über die verfügbaren Einsatzkräfte. In der Regel werden mehrere Ortsgruppen gleichzeitig verständig. Die Zusammenarbeit wird dann koordiniert. Meistens müssen wir Patienten zur Straße bringen, wo sie dann mit dem Rettungswagen weiter versorgt werden können.
Zisch: Haben sich die Einsätze geändert? Wenn ja, wie?
Kaiser: Insgesamt haben wir mehr Einsätze, was auch daran liegt, dass mehr Menschen draußen sind. Auch haben sich die Einsätze jetzt gleichmäßiger über das Jahr verteilt. Früher waren wir vor allem im Winter im Einsatz, heute haben wir auch im Sommer viele Einsätze.
Zisch: Was war dein schönster Moment bei der Bergwacht?
Kaiser: Das ist eigentlich immer, wenn es dem Patienten gut geht, beziehungsweise er versorgt ist.
Zisch: Was würdest du dir von Wanderern und Skifahrern wünschen?
Kaiser: Dass sie vorsichtig sind und die Naturschutzschutzräume achten.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 05. Juli 2019: PDF-Version herunterladen

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