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"Mein Tag beginnt morgens um sechs"

  • Do, 30. April 2015
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit Paula Herr, die auf dem Melcherhof in Buchenbach Biobäuerin ist.

Paula Herr   | Foto: privat
Paula Herr Foto: privat

Was genau machen Biobauern eigentlich anders als normale Bauer? Das und noch viel mehr wollte Elisa Herr, Schülerin der Klasse Sprach 8 der Freien Christlichen Schule in Freiburg, von Paula Herr wissen. Denn Paula Herr ist eine echte Biobäuerin. Zusammen mit ihrer Familie bewirtschaftet sie den Melcherhof in Buchenbach. Elisa und Paula Herr sind Cousinen.

Zischup: Was bedeutet der Begriff Bio?
Herr: Er bedeutet nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln und nachhaltige Bewirtschaftung des Bodens sowie eine artgerechte Tierhaltung.
Zischup: Was genau machst du in deinem Beruf?
Herr: Wir versorgen täglich die Tiere, das heißt, wir füttern und melken sie und misten ihre Ställe aus. Außerdem stellen wir Käse her und pflegen ihn und vermarkten die hergestellten Produkte.
Zischup: Muss man bei Bio auf etwas achten?
Herr: Man muss die vorgegebenen Bio- Richtlinien einhalten.
Zischup: Gibt es Kontrollen, die schauen, ob alles auch tatsächlich bio ist?
Herr: Ja, es gibt verschiedene Kontrollstellen, wir werden von dem Institut Lacon kontrolliert. Es gibt aber noch weitere Bio-Verbände: Demeter, Bioland, Naturland und andere. Der zuständige Kontrolldienst kommt jährlich zur Hauptkontrolle, darf aber auch ohne Termin den Betrieb besichtigen und natürlich auf die einzuhaltenden Regeln hinweisen.
Zischup: Wie ist dein Tagesablauf?
Herr: Mein Tag beginnt um sechs Uhr morgens. Erst geht es in den Stall, um die Kühe zu melken und um die Kälber zum Saugen zu den Kühen zu bringen. Später geht es dann entweder auf den Wochenmarkt oder in die Käserei zur Käseproduktion. Nachmittags um fünf Uhr geht es wieder in den Stall mit demselben Arbeitsablauf wie morgens.
Zischup: Was hast du für Tiere?
Herr: Wir haben 17 Kühe, einen Bullen, zehn Kälber, acht Rinder zur Nachzucht, 25 Hühner, zwölf Hähne und einen Hund.
Zischup: Gewinnst du durch deine Tiere Produkte, die verkauft werden können?
Herr: Ja, wir züchten Kälber zur Mast, deren Fleisch wir auf unseren Märkten oder in unserem Hofladen verkaufen. Außerdem bekommen wir von unseren Hühnern Eier, und in der Käserei stellen wir verschiedene Käsesorten her, die wir ebenfalls selbst vermarkten.
Zischup: Ist das Futter für deine Tiere teurer als das auf normalen Bauernhöfen?
Herr: Ja, Tierfutter, aber auch die Zutaten für die Käseveredelung sind teurer, da wir diese natürlich auch in Bioqualität erwerben müssen.
Zischup: Müssen die Tiere anders gehalten werden?
Herr: Ja, die Tiere brauchen ihren täglichen Weidengang, also Auslauf. Kälber müssen mit Vollmilch getränkt werden. Und die Tiere dürfen nicht enthornt werden.
Zischup: Gibt es sonst noch Vorschriften, an die man sich halten muss?
Herr: Auch bei der Tiergesundheit muss man auf verschiedene Dinge achten, zum Beispiel, dass man nicht vorbeugend Antibiotika einsetzt.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 30. April 2015: PDF-Version herunterladen

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