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Minderjähriger Migrant

"Meine Familie war sehr arm"

  • Anna Lajthia, Klasse 9d, Kepler-Gymnasium (Freiburg)

  • Di, 21. Mai 2019, 00:00 Uhr
    Schülertexte

Anna Lajthia aus der Klasse 9d des Kepler-Gymnasiums in Freiburg hat mit einem 15-jährigen Albaner über seine Flucht nach Deutschland gesprochen. Er kam ohne seine Familie hierher.

M. ist in Albanien geboren. 2017 beschloss er mit 14 Jahren, nach Deutschland zu fliehen. Jetzt ist er 15 Jahre alt. Seine Eltern leben noch in seinem alten Heimatdorf. M. hatte keine Kindheit, wie die meisten anderen. Viele schreckliche Erinnerungen erschüttern heute noch seinen Alltag. Viele Jahre hatte er mit Selbstzweifel zu kämpfen, da für ihn alles verloren war. Er sah keine Zukunft für sich. In diesem Interview erzählt er, warum es zur Flucht kam und wie seine Zeit hier in Deutschland ohne Eltern ist. Seinen richtigen Namen wollte er nicht verraten. Im Interview ist er M..

Zischup: Seit wann lebst du in Deutschland? Und wurdest du hier gut aufgenommen?
M.: Ich lebe seit sechzehn Monaten hier, und ja ich wurde gut und mit Respekt aufgenommen, worüber ich sehr froh und dankbar bin.
Zischup: Aus welchem Grund bist du geflohen?
M.: Ich bin nach Deutschland geflohen, weil ich in einem armen Dorf gelebt habe und meine Familie sehr arm war. Tagelang gab es kein Essen. Außerdem gab es jeden Tag Streit, den ich nicht mehr ertragen konnte.

Zischup: Wie alt warst du, als du nach Deutschland geflohen bist?
M.: Ich war 14 Jahre alt.
Zischup: Wie war die Zeit, bevor du hierhergekommen bist?
M.: Ich hatte Hoffnungen, aber auch große Angst, jedoch wusste ich, dass es nicht schlimmer werden konnte. Ich war gespannt, was mich in Deutschland erwarten wird.
Zischup:Wie war die erste Zeit alleine hier in Deutschland ohne jemanden zu kennen?
M.: Es war sehr schwierig für mich, da ich niemanden kannte, und ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte, Am Anfang habe ich fast jeden Tag geweint, weil ich wusste, dass ich meine Eltern und meine Geschwister vielleicht nie wieder sehen werde. Das war sehr schwer für mich.

Zischup: Wie geht es dir jetzt in Deutschland?
M.: Mir geht es gut in Deutschland. Ich habe jetzt Freunde und gehe auch zur Schule. Ich bemühe mich sehr in der Schule und gebe mein Bestes, damit ich später einen guten Job habe, um meine Familie zu ernähren und meinen Kindern alles ermöglichen zu können. Sie sollen eine schöne Kindheit haben, nicht wie ich.
Zischup: Wie ist es ohne Eltern in Deutschland? Und denkst du oft an deine Familie?
M.: Am Anfang war es schlimm für mich, aber jetzt habe ich mich dran gewöhnt, jedoch trotzdem denke ich jeden Tag an meine Eltern. Ja natürlich vermisse ich sie, aber ich habe sehr nette Leute kennengelernt, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.

Ressort: Schülertexte

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