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  • Do, 27. Februar 2014
    fudder

Der freie Journalist Dominik Schmidt (28) studiert Politik in Bonn und fühlt sich von Whats-App verkauft. "19 Milliarden Dollar: Facebook hat Whats-App gekauft. Whats-App hat einen prominenten Platz auf meinem Smartphone, ich rufe den Messenger Dutzende Male am Tag auf. Eine innige Beziehung, die mich nur 99 Cent gekostet hat. Ein lächerlicher Preis, bei dem man sich als Kunde nicht zu wichtig nehmen sollte. Meine Nutzerdaten werden im fernen Silicon Valley wie im Quartett hin- und hergeschoben. Ich bin die Ware und fühle mich wie ein kleiner Wurm. Ich merke, dass die Beziehung zu der kleinen App belastet ist, mein Gewissen drückt. Dabei ist die Übernahme durch Facebook nicht schlecht für uns Nutzer. Facebook ist ein großes Unternehmen, es ist dem europäischen Datenschutz verpflichtet und wird von den Medien auf Schritt und Tritt argwöhnisch beäugt. Whats-App hingegen, mit seinen 50 Mitarbeitern und fast einer halben Milliarde Nutzern, war ein Himmelfahrtskommando. Ein kleines Unternehmen, das sowohl mit Öffentlichkeitsarbeit als auch mit den Sicherheitsaspekten seiner Software überfordert war. Es wächst so rasant, dass bald wohl jeder zehnte Erdbewohner den Dienst nutzen wird. 19 Milliarden Dollar. Bei mit Schokolade übergossenen Erdbeeren sollen Mark Zuckerberg und der Whats-App-Mitgründer Jan Koum den Deal beschlossen haben. Bei Erdbeeren wurde ich für 42 Dollar verkauft! Am Tag nach der großen Nachricht machte ich mich auf die Suche nach Alternativen. Eine App, bei der ich keine Gewissensbisse bekomme. Beim Datenschutz geht es auch darum, Informationen aufzuteilen. Ganz wie in Demokratien mit Macht verfahren wird. Daten sind mittlerweile große Macht. Nicht einer soll alles haben. Und auch ein armer Wurm kann ein bisschen rebellieren."

Dominik   | Foto: privat
Dominik Foto: privat

Der freie Journalist Dominik Schmidt (28) studiert Politik in Bonn und fühlt sich von Whats-App verkauft. "19 Milliarden Dollar: Facebook hat Whats-App gekauft. Whats-App hat einen prominenten Platz auf meinem Smartphone, ich rufe den Messenger Dutzende Male am Tag auf. Eine innige Beziehung, die mich nur 99 Cent gekostet hat. Ein lächerlicher Preis, bei dem man sich als Kunde nicht zu wichtig nehmen sollte. Meine Nutzerdaten werden im fernen Silicon Valley wie im Quartett hin- und hergeschoben. Ich bin die Ware und fühle mich wie ein kleiner Wurm. Ich merke, dass die Beziehung zu der kleinen App belastet ist, mein Gewissen drückt. Dabei ist die Übernahme durch Facebook nicht schlecht für uns Nutzer. Facebook ist ein großes Unternehmen, es ist dem europäischen Datenschutz verpflichtet und wird von den Medien auf Schritt und Tritt argwöhnisch beäugt. Whats-App hingegen, mit seinen 50 Mitarbeitern und fast einer halben Milliarde Nutzern, war ein Himmelfahrtskommando. Ein kleines Unternehmen, das sowohl mit Öffentlichkeitsarbeit als auch mit den Sicherheitsaspekten seiner Software überfordert war. Es wächst so rasant, dass bald wohl jeder zehnte Erdbewohner den Dienst nutzen wird. 19 Milliarden Dollar. Bei mit Schokolade übergossenen Erdbeeren sollen Mark Zuckerberg und der Whats-App-Mitgründer Jan Koum den Deal beschlossen haben. Bei Erdbeeren wurde ich für 42 Dollar verkauft! Am Tag nach der großen Nachricht machte ich mich auf die Suche nach Alternativen. Eine App, bei der ich keine Gewissensbisse bekomme. Beim Datenschutz geht es auch darum, Informationen aufzuteilen. Ganz wie in Demokratien mit Macht verfahren wird. Daten sind mittlerweile große Macht. Nicht einer soll alles haben. Und auch ein armer Wurm kann ein bisschen rebellieren."

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