30 Jahre nach dem Geiseldrama von Gladbeck
WIR MÜSSEN REDEN: Die Schattenseite der Emotionalisierung

Es gibt Ereignisse, da verzweifelt man am eigenen Berufsstand. Das Geiseldrama von Gladbeck 1988 war so ein Fall. Fassungslos und zugleich fasziniert verfolgten auch wir damals in der Redaktion, wie nach einem "normalen" Bankraub zwei Täter zu Hauptdarstellern eines Live-Doku-Dramas wurden, in dem Journalisten die Bühne bereiteten und Regieanweisungen gaben, während die Polizei dem Treiben machtlos zusah. Hitzige Diskussionen unter Kolleginnen und Kollegen beendeten die Sprachlosigkeit nach dem blutigen Ende dieses bizarren Roadmovies quer durch die Republik. Der Tenor aber war ...