Zwischen Krieg und Frieden, zwischen der Ukraine und Russland, zwischen Chaos und Alltag – die Menschen im Donbass leben in einem Schwebezustand.
Mal ist es ein dunkles Grollen wie während eines Gewitters, mal sind einzelne Abschüsse zu hören, mal rumst es derart, dass im Stadtzentrum Fensterscheiben erzittern. Aber in Donezk zucken nur noch Menschen zusammen, die erst seit Kurzem da sind. Die meisten haben sich an die Kriegskulisse gewöhnt, daran, dass sich seit Monaten Separatisten und die ukrainische Armee am Flughafen der Stadt zermürben.
Meist warten die Kriegsparteien bis zum Einbruch der Dunkelheit, dann beschießen sie sich über Stunden mit Artillerie, Haubitzen, mit Granatwerfern, Panzern und Panzerfäusten, mit schweren Maschinengewehren und einfachen Kalaschnikows. Zur Fußball-Europameisterschaft 2012 war der Sergej-Prokofjew-Flughafen für eine knappe Milliarde Dollar renoviert worden, nun liegt er in Trümmern.
Und keine Seite scheint echte Anstrengungen zu unternehmen, den Status quo zu ändern. Es scheint, als sei der Krieg in die Sackgasse geraten. Der Kampf um die Überreste des Flughafens ist symptomatisch für die Lage des Donbass. Die sogenannten ...