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Mit 70 Sachen durch den Wald

  • Yannick Streule, Klasse 4, Hofackerschule & Freiburg-Waltershofen

  • Fr, 27. November 2015
    Zisch-Texte

Besuch des Wildbiologen Peter Christoph Sürth an der Hofackerschule Waltershofen.

Ein Luchs lugt hinter einem Baum hervor.   | Foto: dpa
Ein Luchs lugt hinter einem Baum hervor. Foto: dpa
Am 29. Oktober bekam die Hofackerschule Waltershofen Besuch von dem bekannten Luchs- und Wolfforscher Peter Christoph Sürth. In zwei Schulstunden hat er uns nicht nur viel über den Luchs erzählt, sondern wir haben auch viel über den Wolf und den Bären erfahren. Er erklärte uns die Unterschiede im Körperbau und der Lebens- und Jagdweise.

Um die drei Tierarten besser kennenzulernen, konnten wir die von ihm mitgebrachten Gipsabdrücke der Pfoten bestaunen und uns verschiedene Filme anschauen. Da es sich bei dem Wolf, dem Bären und dem Luchs um wildlebende Tiere handelt, musste man eine Möglichkeit finden, sie in der Wildnis wiederzufinden und ihre Wege zu verfolgen. Dazu wurden für jede Tierart spezielle Halsbandsender entwickelt, die uns Peter Sürth auch mitgebracht hat.

Von den vier bekannten Arten Pardelluchs, Kanadischer Luchs, Rotluchs und Eurasischer Luchs wurde uns der Letzte näher beschrieben. Heute kommt der Eurasische Luchs noch in Asien und Nordeuropa vor, nur noch ganz selten wird er bei uns in Mitteleuropa gesichtet, unter anderem im Harz, dem Fichtelgebirge und im Bayrischen Wald. Er lebt als Einzelgänge und verlässt seine Mutter nur zehn Monate nach der Geburt in einer Höhle oder einem ausgehöhlten Baumstumpf.

Ein Luchs wird blind und taub geboren, erst nach vier Wochen öffnet er die Augen. Wenn er alt und groß genug ist, fängt er in großen Waldgebieten mit dichtem Unterholz an zu jagen: Rehe, aber auch kleinere Tiere erlegt er, in dem er sich anschleicht, das Opfer anspringt und mit einem gezielten Biss in die Kehle tötet. So ein Reh reicht ihm dann für eine Woche.

Peter Sürth zeigte uns auch einen Film, in dem ein Luchs erfolglos im Winter einen Hasen jagt. Als ausgewachsenes Tier wird der Luchs etwa so groß und schwer wie wir, kann aber dank seiner langen Hinterbeine viel schneller laufen: Bis zu 70 Stundenkilometer kann er im Sprint erreichen. Er orientiert sich dabei mit seinem wichtigsten Sinnesorgan: seinen mandelförmigen Augen, mit denen er viel besser sehen kann als wir Menschen. Man spricht nicht umsonst von "Augen wie ein Luchs".

Wir haben an diesem Tag viel über die Tiere und ihre Beobachtung gelernt und uns zum Schluss mit Wolfsgeheul voneinander verabschiedet. Viele von uns haben sich noch ein Autogramm von Peter Sürth geholt.

Ressort: Zisch-Texte

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