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"Mit AC/DC nach Rio"

  • Do, 30. April 2015
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Freiburger Schlagzeuger Andy Schumacher.

Schlagzeuger Andy Schumacher ist Profi... unterrichtet aber auch Musikschüler.   | Foto: privat
Schlagzeuger Andy Schumacher ist Profimusiker, unterrichtet aber auch Musikschüler. Foto: privat

Felix Hensel ist seit 2008 an der Musikschule Wiehre. Er spielt Schlagzeug und sein Lehrer ist Andy Schumacher, der schon mit Patti Smith, Iggy Pop und Motörhead auf Tournee war. Er hat auch Fernsehauftritte mit Künstlern wie Lionel Richie, Joe Cocker, Marquess und Kate Hall musikalisch begleitet. Ein Lebenslauf, den Felix Hensel, der in die 8d des Freiburger Rotteck-Gymnasiums geht, neugierig gemacht hat. Also hat er bei seinem Lehrer nachgehakt.

Zischup: Dein Lebenslauf macht mich neugierig. Was gefällt dir besser – mit bekannten Musikern auf der Bühne zu stehen oder mit Musikschülern zu üben?

Schumacher: Die Mischung macht’s. Nur unterrichten würde mich nicht glücklich machen. Aber aufzutreten und ausgesuchte Schüler zu unterrichten, ist die ideale Kombination.
Zischup: Was hat dich überhaupt zum Schlagzeugspielen gebracht?
Schumacher:
Die allererste Faszination entstand durch die damalige Fernsehsendung "Disco", moderiert von Ilja Richter. Und dann hatte ein Junge aus der Nachbarschaft ein Schlagzeug und bei dem hab’ ich als mal angeklopft und nachgefragt, ob er mir denn nicht mal was beibringen könne. Irgendwann habe ich mir dann bei uns im Dorf für 50 Mark ein gebrauchtes Schlagzeug gekauft.
Zischup: Wie gut lassen sich als Schlagzeuger Beruf und Familie kombinieren?
Schumacher: Man braucht eine verständnisvolle Familie. In jungen Jahren habe ich es nicht geschafft, alles unter einen Hut zu kriegen, aber mittlerweile ist es besser.
Zischup: Verliert man durch den täglichen Unterricht nicht irgendwann den Spaß an der Musik?
Schumacher: Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Das hängt immer von der jeweiligen Person ab. Für mich funktioniert es am besten, wenn man so eine Mischung hat. Wir vertreten ja hier an unseren Musikschulen am Wiehrebahnhof und in Herdern das Konzept, dass wir nur Leute einstellen, die auch selbst live auftreten.
Zischup: Was inspiriert dich?
Schumacher: Gute Musik, gute Leute, gutes Essen und gute Konzerte.
Zischup: Wer ist dein größtes Vorbild?
Schumacher: Dave Grohl. Er ist ein großartiger Schlagzeuger und gleichzeitig spielt er super Gitarre, singt und schreibt Songs.
Zischup: Was willst du mit deinen Musikschulen noch alles erreichen?
Schumacher: Jetzt kommt noch der dritte Standort Merzhausen hinzu, allerdings zu groß möchte ich es eigentlich nicht machen. Je größer das Ganze ist, desto unpersönlicher wird es, deshalb ist das in Merzhausen auch vielleicht der letzte Standort.
Zischup: Wie viele Schüler werden an deinen Musikschulen derweil unterrichtet?
Schumacher: Knapp 300.
Zischup: Wie groß ist die Konkurrenz zwischen den Freiburger Musikschulen?
Schumacher: Ein Konkurrenzkampf ist da, gerade bei den privaten Musikschulen. Jedoch haben wir hier in der Wiehre einen Standortvorteil.
Zischup: Bevorzugst du eher elektrische oder akustische Schlagzeuge?
Schumacher: Bei freier Wahl würde ich mich für ein Akustik-Set entscheiden, aber elektrische machen auch Spaß.
Zischup: Wie viele Schlagzeugstöcke sind dir schon im Laufe deiner Karriere kaputt gegangen?
Schumacher: Über die Jahre bestimmt 2000 Paar Stöcke.
Zischup: Wenn du die Möglichkeit hättest, mit AC/DC auf Tour zu gehen, würdest du sie nutzen?
Schumacher: Kommt darauf an, wie lange die Tour dauern würde.
Zischup: Wenn du die Wahl zwischen einer SC-Karte zum Derby gegen den VfB und einer Karte für ein Konzert deiner Lieblingsband Foo Fighters hättest, was würdest du wählen?
Schumacher: Sehr schwierige Frage. Das ist so, wie wenn ich hier jetzt die zwei schönsten Frauen der Welt hinstellen und ich dich fragen würde: Na, für welche entscheidest du dich jetzt? Da ich aber in erster Linie Musiker bin, würde ich mich dann doch für die Foo Fighters entscheiden.
ZischUp: Was würdest du dir auf keinen Fall entgehen lassen, wenn du für eine Nacht in Las Vegas wärst?
Schumacher: Den Jackpot zu knacken und auf jeden Fall eine der spektakulären Shows anzuschauen.
Zischup: Ist der Spruch "Sex, Drugs and Rock´n’ Roll" zutreffend?
Schumacher: Der kann zutreffen, aber heutzutage hat sich das alles ein bisschen verändert. Als ich zum Beispiel 2008 als Vorband mit Motörhead auf Tour war, hatte ich schon erwartet, dass es da abgeht. Aber so ist das nicht. Da geht gar nichts ab. Die gehen nach dem Konzert gut essen und dann früh schlafen, damit sie am nächsten Tag wieder fit sind. Das ist eher die Realität.
Zischup: Angenommen du hättest einen Wunsch frei, was würdest du dir wünschen?
Schumacher: Ein Stadionkonzert mit AC/DC in Rio De Janeiro vor 200 000 Leuten.

Ressort: Schülertexte

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