"Mit Ausgrenzen fängt es an"
BZ-INTERVIEW mit dem Soziologen Andreas Kalbitz über ein neues Präventionsprogramm gegen Gewalt durch Kitapersonal.
Verletzendes Verhalten bis hin zur Gewalt, das von Fachpersonal ausgeht, ist ein Thema, das bislang weitgehend tabuisiert wird. Das schreibt die Evangelische Hochschule (EH) Freiburg in einer Pressemitteilung über ein neues Programm zur Gewaltprävention, welches ein Team der EH um Professorin Dörte Weltzien mitgestaltet. Initiatoren des Programms sind der Verband der Privaten Krankenversicherung und die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder. Sonja Zellmann hat mit deren Geschäftsführer Andreas Kalbitz über die Motivation für die Initiative und die Ziele gesprochen.
BZ: Warum braucht man ein Programm zur Prävention von Gewalt und verletzendem Verhalten in Kindertagesstätten?Andreas Kalbitz: Als wir vor zwei Jahren begonnen haben, an dem Thema zu arbeiten, haben wir zunächst eine wissenschaftliche Sachstandsanalyse in Auftrag gegeben: Welche Maßnahmen und Programme gibt es bereits zur Gewaltprävention, wie verbreitet und effektiv sind diese? Das Ergebnis war: Es gibt zwar einige Maßnahmen, um Kinder zu fördern, zum Beispiel im ...