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Mit selbstgebastelten Latexwaffen in den Kampf

  • Julius Rix, Klasse 9a, Kepler-Gymnasium & Freiburg

  • Di, 12. Januar 2016, 13:37 Uhr
    Schülertexte

Fünf mittelalterlich gekleidete Männer mit Schwertern rennen auf einen großen Mann mit einem Streithammer zu. So oder ähnlich könnte es in einem Larp ablaufen. Aber was ist ein Larp überhaupt?
Larp steht für "live action roleplay", es ist also ein Rollenspiel, welches nicht nur im Kopf des Spielers stattfindet, sondern der Spieler verkleidet sich selbst wie sein Charakter, schminkt sich und verhält sich so. Viele Leute können sich unter dem Begriff Live-Rollenspiel nichts vorstellen, man kann es deshalb auch als Improvisationstheater betrachten.

Es gibt verschiedene Larp-Genres, wie zum Beispiel Western, Fantasy, Horror, Science-Fiction oder Mantel und Degen. Meistens finden jedoch Larp-Veranstaltungen in einem Fantasy-Setting statt. Solche Larp-Veranstaltungen werden als Cons bezeichnet. Con steht für "convention", das ist Englisch und heißt Zusammenkunft. Solche Cons dauern unterschiedlich lang, manche gehen nur einen Tag, andere wiederum eine Woche oder mehr. Je länger eine Con dauert, desto teurer wird es. Außerdem variiert es von Con zu Con, ob man sich selber verköstigen muss oder nicht. Die Ausrüstung und Kleidung kann man sich entweder kaufen oder selbst bauen, wobei der Vorteil von selbst gemachten Sachen ist, dass diese einzigartig sind. Auf jedem Larp gibt es eine Spielleitung, welche das ganze Geschehen überwacht. Je größer das Larp, desto mehr Spielleiter gibt es.

Der Nahkampf wird mit sogenannten Latexwaffen ausgetragen, die aus einem Fiberkernstab bestehen. Der wird mit speziellem Schaumstoff gepolstert und mit farbiger Latexmilch angestrichen. Kämpfen muss man natürlich selber, wobei es einige Regeln gibt, zum Beispiel darf man nicht auf den Kopf, den Hals oder in die Kniekehlen des Gegners schlagen. Man sollte auch nicht mit Fäusten aufeinander einschlagen. Es gibt zwei verschiedene Kampfsysteme, einmal das Punktesystem und einmal das sogenannte Dkwddk-System. Diese unterscheiden sich darin, dass man im Punktesystem zum Beispiel zehn Rüstungspunkte und zehn Lebenspunkte hat. Dkwddk steht für "Du kannst, was du darstellen kannst", das heißt, man muss alles, was ein Charakter kann, auch in echt darstellen können. Ein Beispiel: Die Spieler versuchen ein Tor einzurennen. Im Punktesystem hält das Tor eine bestimmte Menge an Schaden aus. Wenn das durch das Attackieren mit Geschützen oder Waffen, wofür Punkte vergeben werden, erreicht ist, verkündet die Spielleitung, dass das Tor kaputt ist. Im Dwddk-System attackieren die Spieler das Tor ebenfalls mit Geschützen und Waffen, hier verkündet die Spielleitung die Zerstörung des Tors, wenn sie meint, dass die Spieler genug getan haben.

Ralf Bundschuh besucht seit 17 Jahren Cons. Auf die Frage warum, meint er: "Das Beste an Larps ist, dass man auf total viele dumme Ideen kommt. Jeder, der gerne schauspielert und sich mit einem der Genres anfreunden kann, sollte sich auf jeden Fall mal mit Larp befassen."

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 18. Dezember 2015: PDF-Version herunterladen

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