Mit zwei Würsten fing alles an
Die Reformation in Zürich begann vor 500 Jahren mit einer kalorienträchtigen Anekdote – einem Verstoß gegen das Fastengebot.
Das Ende der westlichen Kircheneinheit begann in Zürich am Mittwoch vor 500 Jahren – mit zwei Rauchwürsten. Am 9. März 1522, dem ersten Fastensonntag, war das Haus des Druckers Christoph Froschauer Ort einer denkwürdigen religiösen Provokation; es war der Startschuss der Reformation in der Schweizer Großstadt.
Rund ein Dutzend Mitglieder der Oberschicht, darunter Geistliche, versammelten sich dort, um demonstrativ gegen das geltende Fleischverbot während der Fastenzeit zu verstoßen. Verzehrt wurden zunächst – korrekt – Zürcher sogenannte Fasnachts-Chüechli, ein Hefegebäck ohne Ei. Doch danach gab es – ...