Konzert

Musikkapelle Oberwinden begeistert mit Klangvielfalt und prominenter Besetzung

Mit symphonischen Werken, Soundtracks und Jazz hat die Musikkapelle Oberwinden ihr Publikum begeistert. Militärmusikdienst-Chef Scheibling dirigierte das Jahreskonzert.  

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Gemeinsamer Soloauftritt bei „So...Heida Kammerer und Ralph Borell (v.l.)  | Foto: Nikolaus Bayer
Gemeinsamer Soloauftritt bei „Someone like you“: Dirigent Christoph Scheibling am E-Piano und die Saxophonisten David Hügle, Heida Kammerer und Ralph Borell (v.l.) Foto: Nikolaus Bayer

Mit einem abwechslungsreichen Programm hat die Musikkapelle Oberwinden bei ihrem Jahreskonzert in der voll besetzten Halle ihr Können eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die 48 Musikerinnen und Musiker präsentierten Werke aus unterschiedlichsten Stilrichtungen und überzeugten durch Vielseitigkeit und ein hohes musikalisches Niveau.

Die Musikerinnen und Musiker boten eine "großartige Gemeinschaftsleistung", wie ihnen ihr Gastdirigent selbst bestätigte. Die musikalische Leitung lag bei Oberst Christoph Scheibling, dem Leiter des Militärmusikdienstes der Bundeswehr. Mit präzisen Einsätzen und klarer Gestik führte er die Kapelle souverän durch das anspruchsvolle Programm. Esther Neichel und Gaby Pontiggia bestanden ihre Feuertaufe als Moderatorinnen.

Gleich zu Beginn setzte die Kapelle mit "Lord Tullamore" von Carl Wittrock, einer musikalischen Hommage an eine irische Ortschaft, Akzente. Heftige Paukenschläge und strahlende Fanfaren eröffneten das Werk. Landestypische Folktanz-Melodien wurden von Lena Kapp an der Oboe und den Saxophonen angespielt. Mit "The Lords of Greenwich" – von Robert Sheldon der Seefahrt gewidmet – führte die musikalische Reise nach Britannien. Glockenschläge kündigten den Gang durch die Admiralität an, gefolgt von einem feinen Flötensolo von Svenja Volk. Bässe und Posaunen ließen einen britischen Marinemarsch erklingen. In "Adai Adai", einem für Bläser arrangierten Fischerlied von Borneo, spiegelten sich Aufbruch, Naturgewalt und Rückkehr in Tönen wider. Blechinstrumente prägten den energiegeladenen Mittelteil, Oboe und Elias Bayer an der Trompete gaben eine Tanzweise wieder.

Französische Klänge und düstere Klangbilder

Ein französisches Timbre prägte das folgende Stück "Arsène Lupin", arrangiert von Jiri Kadlec. Den Höhepunkt des Abends bildete "Nostradamus", das symphonische Werk von Otto Schwarz über den berühmten Arzt und Wahrsager. In düsteren Klangbildern zeichnete die Kapelle dessen Leben im 16. Jahrhundert nach. Ein einsames Flötensolo von Leonie Faiß vor bedrohlich nahenden Marschklängen, spannungsgeladenes Schwirren der Holzbläser, Paukenschläge mit dröhnendem tiefem Blech sowie ein beschaulich kurzer, friedvoller Ausklang folgten aufeinander.

Gudrun Müller vom Oberbadischen Blasmu...KO-Vorsitzenden Maximilian Faiß (v.l.)  | Foto: Nikolaus Bayer
Gudrun Müller vom Oberbadischen Blasmusikverband, Rainer Dorer, Juliane Dittrich, Manfred Dorer und mit dem MKO-Vorsitzenden Maximilian Faiß (v.l.) Foto: Nikolaus Bayer

Der zweite Konzertteil begann mit dem fröhlich schwungvollen "Fanfare & Furiosity" von David Shaffer. Es folgten vier Medleys mit bekannten Melodien. In "Rocky on Broadway" von Patrick Roszell erklangen die Soundtracks der drei Boxerfilme – erst emotional, dann von intensiver Rhythmik geprägt. "A Touch of Jazz" verband sechs Themen bedeutender Interpreten. Das "Take Five" des Pianisten Dave Brubeck interpretierte Heida Kammerer am Saxophon. Bei "Adele 21", bestehend aus drei Hits der britischen Soulsängerin, setzte sich Scheibling selbst ans Klavier und spielte gemeinsam mit drei Saxophonen das gefühlvolle "Someone like you".

Zum Abschluss begeisterte die Kapelle mit neun legendären Fernsehmelodien im Medley "TV Kulturabend". Ob "Derrick" oder "Traumschiff" – alles klang wie im Original. Der Dirigent erhielt Sonderapplaus. Der Vorsitzende Maximilian Faiß dankte ihm für "das große Geschenk", das er mit der gelungenen Einstudierung der Kapelle bereitet habe.

Drei Ehrungen würdigen musikalisches Engagement

Eingebunden in das Jahreskonzert waren auch drei Auszeichnungen. Juliane Dittrich, ehemalige zweite Vorsitzende und Taktgeberin an der Bassklarinette, sowie Rainer Dorer, seit zwanzig Jahren Notenwart, erhielten für 40 Jahre aktive Tätigkeit das Goldene Ehrenzeichen des Bundes Deutscher Blasmusikverbände. Manfred Dorer, fast 30 Jahre in Vorstandsämtern und Ausbilder an der Posaune, bekam für 50 Jahre das große Goldene Ehrenzeichen verliehen.

Schlagworte: Christoph Scheibling, Dave Brubeck, Patrick Roszell

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