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Allah soll es richten

  • Lissy Kaufmann

  • Sa, 07. Juli 2012
    Ausland

Wenn Mahmoud seine Zweitfrau für seine Erstfrau schuften lässt, ist das ein Fall für Khouloud al Faqih, die Scharia-Richterin – eine von dreien weltweit.

Ein Palästinenser liest den Koran.  | Foto: epa Ali Ali
Ein Palästinenser liest den Koran. Foto: epa Ali Ali
Der Saal, in dem im Namen Allahs geurteilt wird, ist wie die Fälle, die hier verhandelt werden: alt, heruntergekommen, verblichen. Die Plastikpolster der Stühle sind löchrig, nichts schmückt die kargen Räume. Auch die Beziehungen, um die es hier geht, haben bessere Tage gesehen. Es geht um Erbe und Ehen, und geheiratet wird hierzulande ohnehin nicht nur aus Zuneigung, sondern weil es Tradition ist und Familienbande es so wollen. Es muss nicht schön sein, sondern nützlich.
Neun Uhr morgens am Scharia-Gericht im Örtchen Birzeit nahe Ramallah, Westjordanland. Der verstorbene Jassir Arafat blickt von der Wand herab. Kholoud al Faqih ist hier Richterin. Auf ihrem Pult stapeln sich tannengrüne Pappordner, der erste Fall des Tages – handgeschriebene Zettel, manche mit Eselsohren. Hier wird nur selten an einem der beiden Computer gearbeitet. ...

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