USA
Streit um die Bisons im Yellowstone-Nationalpark

Im Yellowstone-Nationalpark in den USA leben 4000 Bisons. Rancher und Naturschützer streiten, wie man mit ihnen außerhalb des Parks umgehen soll. Jens Schmitz hat die Region besucht.
Es könnte eine Idylle sein. Schneebedeckte Ausläufer der Rocky Mountains thronen über wilden Flüssen und Seen. Und in der Bergluft Montanas mischt sich der feine Duft von Indianer-Beifuß mit dem würzigen Geruch dichten Bisonfells. Mehr als 100 Weibchen kommunizieren in leisen Grunzlauten mit ihren neugeborenen Jungen. Aber nach 16 Kilometern Gewaltmarsch brechen die ersten Kälbchen zusammen. Erwachsene Tiere gehen in Frontstellung zu den Cowboys, die sie seit Stunden durch Kiefernwald, Wasser und über Highways treiben; auch Schreie und Lassoschläge richten nichts mehr aus.
Bisons sind nicht vom Aussterben bedroht – in Yellowstone, so meinen manche, gebe es eher zu viele
Das ist der Moment, auf den Mike Mease gewartet hat. "Wie kommt es, dass ihr euer Vieh so schlecht behandelt?", schimpft er in Richtung der Reiter. "Woran liegt das?" Dann hält er mit seiner Kamera wieder drauf auf zitternde Flanken, hängende Zungen, auf Kälbchen und Mütter, die sich verloren haben. Später landen die Bilder auf Youtube. "Es sieht nicht gut aus, wenn sie diese Babys erschießen, also hetzen sie sie bis zu 15 Meilen am Tag", sagt Mease. "Dabei sind das die Letzten ihrer Art."
Was nicht ganz richtig ist. Bisons sind in den USA längst nicht mehr vom Aussterben bedroht – manche meinen, es gebe eher zu viele hier in Yellowstone, im ältesten Nationalpark. Aus ursprünglich knapp 30 Tieren ist eine 4000-köpfige Bisonherde geworden, die einzige reinrassige Bisonherde, die dauerhaft in freier Wildbahn lebt – für die drei ...
Bisons sind nicht vom Aussterben bedroht – in Yellowstone, so meinen manche, gebe es eher zu viele
Das ist der Moment, auf den Mike Mease gewartet hat. "Wie kommt es, dass ihr euer Vieh so schlecht behandelt?", schimpft er in Richtung der Reiter. "Woran liegt das?" Dann hält er mit seiner Kamera wieder drauf auf zitternde Flanken, hängende Zungen, auf Kälbchen und Mütter, die sich verloren haben. Später landen die Bilder auf Youtube. "Es sieht nicht gut aus, wenn sie diese Babys erschießen, also hetzen sie sie bis zu 15 Meilen am Tag", sagt Mease. "Dabei sind das die Letzten ihrer Art."
Was nicht ganz richtig ist. Bisons sind in den USA längst nicht mehr vom Aussterben bedroht – manche meinen, es gebe eher zu viele hier in Yellowstone, im ältesten Nationalpark. Aus ursprünglich knapp 30 Tieren ist eine 4000-köpfige Bisonherde geworden, die einzige reinrassige Bisonherde, die dauerhaft in freier Wildbahn lebt – für die drei ...