Christian Lindner hat die FDP in schwieriger Lage übernommen. Im Wahlkampf zeigt sich, wie sehr die Partei von ihrem Spitzenkandidaten abhängig ist.
Ein Selfie. Noch eins. Und noch eins. Auf dem Podium, das auf dem Hamburger Gertrudenkirchhhof errichtet wurde, stehen junge Leute Schlange, um sich mit einem jungen, rotblonden, dreitagebärtigen Mann im blauen Anzug auf ein Smartphonebild zu quetschen. Ein älterer Herr hat eine Frage, ihn regen die hohen Energiekosten auf. Ein Jüngerer will wissen, was er studieren soll. Sie sollen Mails schreiben, sagt der Umworbene, bitte an ihn direkt, er antworte dann, versprochen. Aber jetzt müsse er erst noch schnell die Fotowünsche seiner jugendlichen Fans abarbeiten, sagt er mit einem Schnappschusslächeln, das live zwar wie festgetackert, aber auf den Bildern, die später tausendfach auf Twitter, Facebook oder Instagram kursieren, angenehm und ...