Naftali Bennett, der neue Star der israelischen Siedlerlobby, steht vor einem Wahltriumph und treibt Premierminister Netanjahu weiter nach rechts.
Die Lautsprecher sind voll aufgedreht. Zum stampfenden Rhythmus vom Band heizt ein Live-Sänger im klassischen Outfit frommer Juden – schwarzer Anzug und schwarze Kippa – den Zuhörern ein, die er zum Mitklatschen animiert. Tatsächlich bringt er ein paar Männer dazu, Schulter an Schulter Hora zu tanzen. So wie es bei jüdischen Hochzeiten oder Bar-Mitzvah-Feiern üblich ist, für die sonst meist das Gemeindezentrum in Beer Scheba, Israels größter Wüstenstadt, angemietet wird. An diesem Abend aber wird in der mit Gipssäulen dekorierten Halle Wahlkampf gemacht. Die Nationalreligiösen haben was zu feiern.
So überbrücken sie die Zeit, bis Naftali Bennett eintrifft, der Shootingstar der israelischen Ultranationalisten. Die meisten Gäste sind seinetwegen gekommen. "Bennett sagt, was andere Politiker nicht zu ...