Tradition
Narrenzunft Karsau startet Fasnacht mit neuem Motto
"Mir lön uns von de Politik s'Lebe nit vermiese, und duen in Karsau di beschti Fasnacht geniese": Dinkelbergdorf startet in die närrische Zeit. Der Zunftmeister teilt in seiner Rede aus.
Mi, 12. Nov 2025, 19:00 Uhr
Rheinfelden
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Nach acht Monaten und sechs Tagen des Wartens erschallt endlich wieder ein dreifaches, kräftiges "Narri - Narro" in Karsau. Dort sei bekanntlich, getreu dem Motto der kommenden Fasnacht 2025/2026, die "beschti Fasnacht". Man solle der Fröhlichkeit wieder Einlass gewähren. In dieser verkehrten Welt sei es wieder einmal an der Zeit hierfür, sagt Karsaus erster Zunftmeister Marcel "Marcello" Maienknecht in seiner Rede.
Die Worte der Proklamation fallen anfangs relativ scharf aus. Bürgerinnen und Bürger müssten wohl noch länger auf den großen Wurf der großen Reformen der Politiker warten. Außer Spesen und Zöllen nichts gewesen. So politisch kennt man die Fasnacht eigentlich nur an etwas nördlicheren Gefilden des Rheinufers. Marcel Maienknecht hat den Applaus und vielfache Zustimmung auf seiner Seite. Kurz darauf wird er versöhnlich. In Karsau gebe es fröhlichen Widerstand gegen die Tristesse. Und zuversichtlich ruft er das Fasnachtsmotto 2025/2026 aus: "Mir lön uns von de Politik s'Lebe nit vermiese, und duen in Karsau di beschti Fasnacht geniese."
Karsau setzt auf Fröhlichkeit und Widerstand
Das war, ist und bleibe so. Jetzt beginne die Zeit des Tanzens, Schunkelns und Lachens, sagt Marcel Maienknecht. Und in Karsau sind an diesem Abend tatsächlich alle fröhlich. Für einen lachenden Alois Siebold gibt es von den Närrinnen Lisa Eschbach und Nicole Roser gleich zwei fette Bützchen von links und rechts.
Bei dieser Fasnacht gebe es auch Jubiläen. Die Füürgeischter brennen seit 55 Jahren für das bunte Brauchtum, 60 Jahre feiern die Wilden schon wie wild die Fasnacht und für die Moschtbire gehe das ganze Treiben schon 70 Jahre lang. Diese Cliquen werden, sagt Marcel Maienknecht, auch auf der kommenden Plakette zu sehen sein. Im zwanzigsten Jahr feiern die Andresegeischter das erste Mal voll und ganz königlich mit der wichtigsten Frau in Karsau, der amtierenden 56. Moschtbirekönigin Kathi I., die Fasnacht. Mit an Bord ist ihr Marschall Wayne vom Elferrat.
Fasnacht in Karsau feiert Jubiläen und Traditionen
Apropos an Bord – das grandiose, fasnachtshoheitliche Wikingerschiff, das bei der Wagenprämierung den ersten Platz ersegelte, steche auch weiterhin für die Kinder in See beziehungsweise in den Garten. So nachhaltig und langlebig könne die Fasnacht in Karsau eben sein, sagt Marschall Wayne. Das Schiff haben sie nach der Fasnacht einer Karsauer Familie gegeben. Nun könnten sich die Kinder als Wikinger oder Piraten an Bord noch lange Zeit nach Lust und Laune austoben. Genauso ausgelassen ist auch die Stimmung an diesem elften Elften, während Karsaus Cliquen mit Musik und Fackeln eine Runde durchs Dorf drehen und sich auf halbem Weg kurz mit Kurzen stärken. Viele Familien winken von den Balkonen dem bunten, närrischen Tross zu. Auch der ein oder andere Busfahrer hupt fröhlich, während er, von der Feuerwehr gestoppt, geduldig wartet. Den Tönen der Moschtbiremusik folgend geht es zurück zum Platz des Narrenbaums, Maibaums und am Martinstag eher verfrühten Weihnachtsbaums, um gemütlich bei Glühwein und Bier die neue, beschti Fasnacht zu begrüßen und zu feiern.