Auch in Südbaden waren die Flüchtlinge aus dem Osten nicht willkommen. Erinnerungen an einen schwierigen Neuanfang, 60 Jahre danach / Von Armin E. Möller
Mit ihnen hatte 1949 niemand (mehr) gerechnet, und willkommen waren sie auch nicht: das Flüchtlingsproblem erreichte Südbaden mit Verspätung. Anders als zuvor in Bayern, Niedersachsen, Hessen und vor allem in Schleswig-Holstein, kamen die Menschen auch nicht mehr mit voll gepackten Ziehwagen, überladenen Kinderwagen oder mit einem Pferdefuhrwerk. Sie wurden per Bahn in die französische Zone gebracht. Hier wurden sie als lästige Kriegsfolge, gar als Kriegslast angesehen. Sie waren Konkurrenten im Kampf um den knappen Wohnraum und die noch rareren Arbeitsplätze. Und dazu sprachen sie so ganz anders.
Meine Familie erreichte den Kreis Emmendingen mit einem Umsiedlertransport im Oktober 1950. Die Flüchtlingsämter im Kreis Eutin, Schleswig-Holstein, hatten uns einem Flüchtlingsumsiedler-Zug ...