Chinas Staatsmedien feiern den Literaturnobelpreis für Mo Yan. Ist er ein Mann des Staates? Auch wenn sich Mo Yan nie auf die Seite der Dissidenten stellte, hat seine Literatur mit Propaganda nichts zu tun.
In seinem Roman "Die Schnapsstadt" beschreibt Mo Yan eine drastische Szene: Ein Polizist sitzt mit einer Gruppe Kleinstadtkader beim Bankett, als die Kellnerin eine Silberplatte hereinträgt, auf der "ein goldbrauner, unglaublich appetitlich duftender kleiner Junge saß". Kann das wirklich ein gebratenes Baby sein?, versucht der angetrunkene Ermittler Herr seiner Gedanken zu werden. Er ...