Zu Gast beim Festival Culturescapes in Basel: Polens Kulturavantgarde, die in der Heimat mit Zensur und Schikane konfrontiert ist.
In Polen gibt es Worte, die nur andächtig gesprochen oder gesungen werden. Dazu gehört die Nationalhymne "Jeszcze Polska nie zginela" – "Noch ist Polen nicht verloren". Doch deren Worte können auch ganz anders klingen: aggressiv, bedrohlich, revolutionär, zärtlich, traurig, verliebt oder enttäuscht. Die so intonierte Hymne entlarvt den offiziellen Helden- und Opferkult, wie ihn Polens Kulturpolitik seit nunmehr vier Jahren propagiert, als höchst fragwürdige Vaterlandsliebe. Kein Wunder, dass Marta Gornickas "Hymne an die Liebe" in Polen selbst kaum ...