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Finale in der ARD

Ornella de Santis – Kosmopolitin im Baku-Casting

Ralf Burgmaier
  • Mi, 15. Februar 2012, 19:22 Uhr
    Offenburg

Der Vater Italiener, die Mutter Serbin, die Karriere in Brasilien: Mit der Offenburgerin Ornella de Santis steht eine Kosmopolitin im Finale der Casting-Show "Unser Star für Baku".

Spürt den Rückenwind der Fans: Ornella  | Foto: dpa
Spürt den Rückenwind der Fans: Ornella Foto: dpa
Dieser Donnerstag ist der bisher wichtigste Tag im Leben von Ornella de Santis aus Offenburg. Seit dem 19. Januar hat sie sich Runde um Runde ins Finale der Castingshow "Unser Star für Baku" gesungen. Nun tritt sie um 20.15 Uhr in der ARD vor die Kameras, um die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2012 zu erreichen.

Ornella de Santis, vor 27 Jahren im Migrantenmilieu der bunten Offenburger Nordweststadt geboren, tritt als Außenseiterin gegen den in allen Vorrunden siegreichen Roman Lob an. Doch sie verfügt nicht nur über die sängerischen Mittel, um eine Überraschung zu landen und dem 21-jährigen Favoriten das Ticket zum Eurovision Song Contest wegzuschnappen.

Kompletteste Sängerin des Wettbewerbs

Das hat zum einen schon mit ihrer außergewöhnlichen Stimme zu tun. Ornella de Santis hat sich über die Strecke des gesamten Wettbewerbs als die kompletteste Sängerin erwiesen, weshalb sie völlig zurecht im Finale steht. Wobei ihre Stärken bei Pop, Funk, R & B und vor allem bei gefühlvollen Balladen liegen. Eine Rocknummer hat man bisher in ihrer persönlichen Songauswahl nicht gehört und wird man auch nur hören, wenn bei den drei vorgeschriebenen Songs, die heute Abend jeweils beide Kandidaten interpretieren müssen, einer dabei sein sollte.

Ihre Wettbewerbsbeiträge sang sie bisher mit unerschütterlicher Sicherheit und Ausdrucksstärke. Hier wirft die 27-Jährige sage und schreibe 21 Jahre Bühnenerfahrung in die Waagschale. Denn schon mit sechs Jahren stand sie mit der Band ihrer italienischen Vaters auf der Bühne und trällerte mit großem Süüüß-Faktor den "Lambada". Das wirkt heute wie ein Vorzeichen ihrer kleinen zweijährigen Popkarriere in Brasilien, wohin sie der Liebe wegen einem Artisten folgte, den sie bei ihren Engagements im Europa-Park kennengelernt hatte. So spricht sie neben Italienisch, Serbisch (die Sprache ihrer Mutter), Deutsch und Englisch sehr gut Portugiesisch. Diese internationale Biographie passt nicht nur sehr gut zum europäischen Gesangswettbewerb, sie sichert ihr möglicherweise heute Abend auch die Unterstützung von Migranten, die sich früher kaum für den deutschen Vertreter beim Eurovision Song Contest interessiert hatten. Und "Germany: twelve Points" aus Italien, Serbien und Portugal für Ornella wären dann am 26. Mai in Baku ja auch nicht schlecht.

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Ressort: Offenburg

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