Losfahren, frei leben, geht das heute noch? Die Vanlife-Bewegung tut jedenfalls so. Wie aus dem Ausstieg auf vier Rädern ein Lifestyle-Phänomen wurde - und für manche ein ergiebiges Geschäftsmodell.
Diese Geschichte beginnt vor etwa sechs Jahren mit einem modernen amerikanischen Märchen. Foster Huntington, ein attraktiver junger Mann aus Oregon, USA, arbeitet in der Modebranche und merkt, dass er nicht glücklich ist. Also kündigt er seinen Designerjob bei Ralph Lauren in New York und zieht um – in einen alten Volkswagen-Bus. Drei Jahre lang reist er mit seinem Bulli, Baujahr 1987, durch Nordamerika. Er campt, surft, unternimmt Wanderungen. Und er macht Fotos von seinem VW-Bus vor der Kulisse atemraubender Landschaften. Die Bilder postet er im Internet. Es sind die frühen Tage von Instagram. Auf der Fotoplattform verschlagwortet er seine Bilder mit Hashtags wie #homeiswhereyouparkit (Zuhause ist, wo du parkst) und #livesimply (lebe einfach). Am häufigsten aber verwendet er den Begriff #vanlife. Huntington ist Mitte 20, und er hat gerade etwas Großes losgeklickt. Heute gibt es über 2,3 Millionen Beiträge auf Instagram unter dem Hashtag #vanlife. Communities mit Namen wie "vanlifediaries" (Buslebentagebücher), "vanlifeexplorers" (Buslebenentdecker) und "vanlifemovement" (Buslebenbewegung) sammeln und veröffentlichen verführerische Fotos von Campingbussen. Auf individuellen Profilen stellen Busbewohner ihr Leben zur Schau. Einigen von ...