Fünf Millionen Menschen pilgern jedes Jahr ans Grab des Heiligen Franz von Assisi, seit der Papstwahl werden es immer mehr.
Es ist ein Morgen, der sich zwischen Frühling und Sommer nicht recht entscheiden kann. Der weiße Kalkstein der Häuser und Kirchen wird erst in ein paar Stunden leuchten, wenn die Sonne auf ihn scheint. Wie jede andere hübsche Kleinstadt in Mittelitalien schlummert Assisi vor sich hin. Wären da nicht zwei beunruhigende Zeichen: Unerlässlich gurren die Tauben ihren einschläfernden Singsang, was in der Stadt des Vogelpredigers zwangsläufig aufhorchen lässt. Und wenn man in der Bar Trovellesi unter den Arkaden am Hauptplatz fragt, wo es denn zum Heiligen Konvent, dem Hauptkloster der Franziskaner geht, dann ruft die Frau am Tresen einen der beiden Stammtischbrüder gegenüber auf den Plan. "Francesco, wo ist der Konvent?" Francesco weist dem ...