Wassershow
Prozess nach Wassershow-Unfall im Europa-Park startet
Nach einem Unfall bei einer Wassershow im Europa-Park mit mehreren Verletzten im August 2023 beginnt nun ein Prozess. Wurden damals Sicherheitsregeln missachtet?
dpa
Mi, 12. Nov 2025, 4:01 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Rust/Ettenheim (dpa/lsw) - Es sind dramatische Momente mitten in einer Wassershow im Europa-Park Rust: Vor den Augen der Zuschauer reißt ein Wasserbecken, Sprungtürme stürzen ein und acht Menschen werden verletzt. Mehr als zwei Jahre nach dem schweren Unfall im August 2023 steht ab heute (9.00 Uhr) ein 45 Jahre alter Mann wegen fahrlässiger Körperverletzung in acht Fällen vor dem Amtsgericht Ettenheim.
Ihm wird vorgeworfen, als Geschäftsführer der für den Ablauf der Vorstellung zuständigen Fremdfirma wichtige Sicherheitsmaßnahmen bei der Montage eines Beckens nicht beachtet zu haben. Das Wasserbecken war während der sogenannten High-Diving-Show im Bassin des Fahrgeschäfts "Atlantica Supersplash" gerissen. Mehrerer daran befestigte Sprungtürme brachen zusammen. Sechs Artisten wurden verletzt, ebenso wie zwei Besucher der Show. Das Wasserbecken, die Sprungvorrichtungen und auch die Artisten gehören zu der französischen Fremdfirma.
Enorme Druckwelle führte zu Sprungturm-Einsturz
Laut Staatsanwaltschaft entleerte sich durch den Riss das im Fahrgeschäft integrierte Sprungbecken sehr plötzlich. Es kam zu einer Druckwelle und mehrere Nebensprungtürme stürzten ein. Kulissenteile trieben anschließend im Bassin der Wasserbahn.
Die Athleten waren mehrmals täglich während der 20-minütigen Darbietung aus bis zu 25 Metern Höhe in das 3,20 Meter tiefe Bassin gesprungen und hatten dabei Extrem- und Synchronsprünge gezeigt. Nach dem Unglück wurde das Gastspiel vorzeitig beendet. Mit den verletzten Personen sei man stets in engem Kontakt gewesen, betonte ein Sprecher des Europa-Parks.
Europa-Park arbeitet weiter mit Firma zusammen
Seinen Worten zufolge arbeitet der Park seit mehr als zehn Jahren mit der Firma zusammen und tut dies auch weiterhin. "Seit 2024 wird wieder eine Show mit weiteren technischen Modifikationen am Becken präsentiert", sagte der Sprecher. Neben täglichen Sicherheitskontrollen werde gemeinsam mit dem TÜV jede Attraktion vor Inbetriebnahme kontrolliert. Das sei auch bei den Aufbauten für die Wassershow der Fall gewesen.
Seit jeher stehe die Sicherheit im Mittelpunkt, sagte der Sprecher und verwies auf ein umfassendes Sicherheitskonzept. Dies sorge dafür, dass das hoch qualifizierte Personal sowie die mehr als 100 Attraktionen höchste Sicherheitsstandards erfüllten. Sämtliche Achterbahnen und alle weiteren Attraktionen würde jährlich vom TÜV überprüft. Hinzu kämen täglich interne Kontrollen vor Parköffnung.
Immer wieder Unglücke in Freizeitparks
In Freizeitparks kommt es immer mal wieder zu Unglücken oder außerplanmäßigen Ereignissen, so auch im Europa-Park in Rust. Im September dieses Jahres verunglückte dort ein 31-Jähriger bei Wartungsarbeiten an der Wasserachterbahn "Poseidon" und verletzte sich schwer. Im Juni 2023 wurden bei einem Großbrand in dem Park mehrere Fahrgeschäfte schwer beschädigt. Im August 2018 fuhr eine voll besetzte Schwebebahn des "Europa-Park Express" auf eine leere Bahn auf. Zwei Menschen wurden leicht verletzt.
© dpa-infocom, dpa:251112-930-280559/1