Brasiliens neuer Präsident Jair Bolsonaro hat sein Amt noch nicht angetreten, da hat sich das Land bereits verändert – der Abgeordnete Jean Wyllys benötigt Personenschutz.
Er traut sich nicht mehr aus dem Haus, verlässt seine Wohnung nur noch zu offiziellen Terminen. Rund um die Uhr wird er von drei Leibwächtern beschützt. Wenn er auf die Straße geht, brüllt trotzdem immer irgendeiner: "Schwuchtel, hau ab!" oder "Kommunistensau". Hunderte von Morddrohungen hat er in den vergangenen Wochen erhalten, die Sicherheitsdienste sagen, dass sie ernst zu nehmen sind. "Ich fühle mich wie im Gefängnis", sagt Jean Wyllys.
Der 44-Jährige ist Abgeordneter im brasilianischen Parlament, vertritt dort den Bundesstaat Rio de Janeiro. Er ist der einzige bekennende Homosexuelle der 513 Volksvertreter. Und der Lieblingsfeind des ...