Die Enthüllungen Juan Morenos zum "Wunderkind des deutschen Journalismus", Claas Relotius, lesen sich wie ein Krimi. Ein Krimi, der dem Spiegel nicht gefallen wird, mutmaßte Moreno. Er behielt Recht.
Der Mann war verzweifelt. So verzweifelt, wie man nur sein kann, wenn man gerade mit einem unüberlegten Anruf seine Existenz auf Spiel gesetzt hat. "Ich weinte", schreibt er. Seine Frau, die ihn sah und so nicht kannte, sei erschrocken und ihrerseits in Tränen ausgebrochen. "Wenn es die Runde machte, dass ich das Wunderkind des deutschen Journalismus aus Neid mit Dreck bewarf, war für mich das Reportageschreiben, überhaupt mein Leben als Reporter ...