Die Medizin kann an Krebspatienten Wunder vollbringen. Fraglich ist nur, wie oft und über welche Zeiträume sie das vollbringt.
Eigentlich hatte Barbara Bradfield den Kampf gegen ihren Krebs schon aufgegeben. Nach sieben Monaten Chemotherapie und der Entfernung beider Brüste hatte sie den Fluss der Tragödie bereits durchwatet, wie sie es nennt. Wenige Monate später ertastete die 49-Jährige dann den kleinen Knubbel über ihrem Schlüsselbein. Eine Metastase, das war schnell klar, der Krebs war zurück. Aber mit mehr als ein paar Kräutern und einem neuen Gemüseentsafter wollte Barbara ihm nicht mehr entgegentreten.
Dennis Slamon, Krebsmediziner an der University of California, musste sie 1991 erst mühsam überreden, noch einen letzten Heilversuch in seiner Studie zu starten. Die Medizin hatte bei bestimmten Brusttumoren eine Achillesferse ausgemacht, einen kleinen Rezeptor, eine Antenne, auf den Krebszellen, über die ...