Südbadens schönste E-Bike-Touren
Rhein-Tour: Mit dem E-Bike von Beuggen bis Bad Säckingen

Diese E-Bike-Tour verspricht reines Rheinvergnügen: Sie startet in Beuggen und führt nach Bad Säckingen – und zurück. Wer will, kann auch mal auf die Schweizer Seite rollen.
Es muss ja nicht alles anstrengend sein, was schön ist. Man darf sich auch einfach mal treiben lassen. Mit dieser Einstellung ist man auf der E-Bike-Tour von Beuggen nach Bad Säckingen goldrichtig. Mit gerade einmal 129 Höhenmetern, die es auf der gesamten Strecke zu überwinden gilt, kann man ohne Mühe im Tour-Modus dahingleiten. Selbst in der Eco-Einstellung ist ein Muskelkater höchst unwahrscheinlich. Dabei muss am Akku nicht gespart werden, denn mit 42,3 Kilometern ist die Tour kein Kraftakt – weder für Mensch noch Maschine. Der ideale Ausflug also für einen Tag, an dem nichts sein muss, was einen starken Willen erfordert.
Der Start- und Endpunkt der Rundtour ist auch gleich einer seiner Höhepunkte. Vom Bahnhof in Beuggen aus kann man auch ohne Motor durch das historische Tor von Schloss Beugen gleiten. Einfach rollen lassen. Das 800 Jahre alte Ensemble ist romantisch am Rhein gelegen. Einst in der Hand des Deutschen Ritterordens, wurde das Schloss nach dem Dreißigjährigen Krieg vom Ordensbaumeister Johann Caspar Bagnato im Stil des Barock umgebaut. Als Kleinkind soll hier 1815 auch Caspar Hauser gelebt haben, der in der Wiege vertauschte badische Erbprinz. Im Schlosscafé gibt es noch kurz einen Kaffee – wer mehr Appetit mitbringt, kann hier auch gut speisen – und los geht es.
Nach der Bahnhofsunterführung folgt man dem Wegweiser nach Bad Säckingen. Damit ist man auf der gesamten Tour gut beraten. Sich zu verfahren, ist quasi ausgeschlossen. Nicht nur der lückenlosen Beschilderung wegen, sondern auch, weil der Radweg über weite Strecken dem Rhein folgt. Daran kann man sich einfach orientieren.
Im Sommer lohnt sich auch ein Abstecher ins Rheinschwimmbad, im kühleren Herbst dient das Bad, das direkt am Rhein gelegen ist, immerhin als Landmarke. Nun führt der Radweg hoch in den Ort. Wenn gerade der Regionalzug durchrauscht, gibt es ein paar Minuten Verschnaufpause am Bahnübergang. Schranken hoch – weiter geht’s! Nicht jedoch, ohne einen kurzen Abstecher in die Hauptstraße. In der Konditorei Le Ricette della Nonna (Die Rezepte der Großmutter) gibt es köstliches italienisches Gebäck – allerdings nicht sonntags.
Hinter Schwörstadt geht es dann wieder runter zum Rhein. Jetzt kann es hilfreich sein, die Hand an der Bremse zu haben, denn an der Wehramündung nisten allerhand Wasservögel. Enten, Gänse und Schwäne ziehen im seichten Mündungsgewässer ihre Bahnen. Den Radweg, der durch die kleine Auenlandschaft führt, nutzen die Tiere auch gerne als Liegewiese.
Von hier aus ist es jetzt nur noch ein Katzensprung nach Bad Säckingen. Zwei Kilometer sagt der Wegweiser, der die Radler auf dem Endspurt dann doch nochmal an der Straße entlangführt. Angekommen in der Stadtmitte ist es dann Zeit, auch einmal abzusteigen: Der Wendepunkt der Tour eignet sich für eine kleine Rast. In den Altstadtgässchen gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants. Hübsch, mit Aussicht auf den Rhein, ist das Teehäuschen im Park des Schlosses Schönau, das auch das Trompetenmuseum beherbergt. Ein beliebtes Fotomotiv und allemal einen Besuch wert ist die gedeckte Holzbrücke – angeblich die längste ihrer Art in Europa. Sie verbindet Bad Säckingen mit dem Schweizer Ort Stein. Hier darf man auch Fahrrad fahren, allerdings im Schritttempo, wie eine Hinweistafel ausdrücklich betont. Vielleicht findet diese Erkundung dann doch besser zu Fuß statt – auch wenn die Holzbohlen beim Darüberfahren so schön rumpeln.
Es ist Zeit für die Rückfahrt. Die Radwegbeschilderung Richtung Rheinfelden führt diesmal am Rhein entlang aus Bad Säckingen heraus. Das gibt etwas Abwechslung für die Reise zurück. Die Alternativroute trifft aber schon nach wenigen Kilometern wieder auf den Weg, der in die Stadt hineingeführt hat. Weil man die Route von da ab ja schon kennt, kann man nun seine Seele baumeln lassen und mit den Augen die Landschaft erkunden: Sie wird geprägt vom Rhein und von den Ausläufern des Hotzenwalds.
Zurück in Beuggen lässt sich nun noch ein Abstecher in die Tschamberhöhle anschließen. Der Radweg führt direkt daran vorbei. Ein Umweg ist diese Sehenswürdigkeit also nicht. Die Höhle, die auf 600 Metern begangen werden kann, ist eine seltene aktive Bachhöhle und nur eine von insgesamt drei Schauhöhlen in Deutschland, die durch den Muschelkalk führen. In ihrem Inneren finden Besucher einen unterirdischen Wasserfall und Einblicke in Jahrmillionen Erdgeschichte. Wegen Umbauarbeiten war die Höhle im ersten Halbjahr 2021 allerdings für Besucher gesperrt. Wer sich darauf verlassen möchte, dass es mit diesem Programmpunkt auch wirklich klappt, sollte sich daher besser vorab informieren.
Dauer: 2:20 h
Streckenlänge: 34 Kilometer
Schwierigkeit: leicht
Höhenmeter: 95 m
Start/Ziel der Rundtour: Der Bahnhof in Beuggen
Wow: Auf der Tour kann man sich wunderbar entlang des Hochrheins treiben lassen. Unterwegs gibt es auch kulturell einiges zu erleben. Sehenswert ist die Schlossanlage in Beuggen, das Fridolinsmünster in Bad Säckingen sowie die dortige überdachte Holzbrücke, die über den Rhein in die Schweiz führt. Wer sich für die Geologie des Hochrheins interessiert, sollte einen Abstecher in die Tschamberhöhle einplanen: http://www.tschamberhoehle.info
Charakter: 80 Prozent der Strecke verläuft auf gut asphaltierten Wegen. Der Fahrradweg ist durchgängig beschildert, in kurzen Teilabschnitten verläuft er entlang größerer Straßen. Einige Passagen entlang des Rheins führen über sandigen Boden mit leichtem Schotter. Die Strecke ist als Rundtour zu fahren.
Essen & Trinken: Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten gibt es in Bad Säckingen. Das Schloss Beuggen in Rheinfelden hat ein Restaurant: http://www.schloss-beuggen.de Italienisches Gebäck gibt es in der Konditorei Le Ricette de la Nonna, Hauptstraße 161A, Schwörstadt, Tel. 01525 7532118
Anfahrt: ÖPNV: Der Regionalzug aus Basel hält in Beuggen. Kostenlose Parkplätze am Bahnhof. Wer nur eine Strecke der Tour fahren möchte, kann auch in Bad Säckingen schon den Regionalzug zurück besteigen.
Ladestationen: mehr.bz/ladestationen
Infos von Schwarzwald Tourismus zur Tour/GPS-Track: mehr.bz/bz-touren
Alle Folgen der Serie auf mehr.bz/e-bike-tour
Die Tour ist gut beschildert
Der Start- und Endpunkt der Rundtour ist auch gleich einer seiner Höhepunkte. Vom Bahnhof in Beuggen aus kann man auch ohne Motor durch das historische Tor von Schloss Beugen gleiten. Einfach rollen lassen. Das 800 Jahre alte Ensemble ist romantisch am Rhein gelegen. Einst in der Hand des Deutschen Ritterordens, wurde das Schloss nach dem Dreißigjährigen Krieg vom Ordensbaumeister Johann Caspar Bagnato im Stil des Barock umgebaut. Als Kleinkind soll hier 1815 auch Caspar Hauser gelebt haben, der in der Wiege vertauschte badische Erbprinz. Im Schlosscafé gibt es noch kurz einen Kaffee – wer mehr Appetit mitbringt, kann hier auch gut speisen – und los geht es.
Nach der Bahnhofsunterführung folgt man dem Wegweiser nach Bad Säckingen. Damit ist man auf der gesamten Tour gut beraten. Sich zu verfahren, ist quasi ausgeschlossen. Nicht nur der lückenlosen Beschilderung wegen, sondern auch, weil der Radweg über weite Strecken dem Rhein folgt. Daran kann man sich einfach orientieren.
"Das Schöne ist wirklich, dass man eigentlich immer den Fluss im Blick hat." Oliver Weinrich
Die Etappe von Rheinfelden nach Bad Säckingen ist auch Teil des beliebten Rheinradwegs von Andermatt nach Rotterdam. Davon zeugen einige wettergegerbte Tourenradler, die mit vollen Gepäcktaschen unterwegs sind. "Das Schöne ist wirklich, dass man eigentlich immer den Fluss im Blick hat", betont Oliver Weinrich, der den Abschnitt als Radbeauftragter der Stadt Bad Säckingen bestens kennt. Schön ist der Fluss hier am Hochrhein, das Wasser ist tiefgrün. Doch zunächst geht es ein kurzes Stück an der Bundesstraße entlang. Nach wenigen hundert Metern zweigt der Radweg aber in Riedmatt auf ein ruhiges Sträßchen ab. Wenig später muss man die viel befahrene Bundesstraße allerdings noch einmal queren. Dann aber lässt man den Verkehr hinter sich und der Weg führt durch Wiesen und Felder. In Sichtweite funkelt der Rhein. Dass es sich an seinem Ufer gut verweilen lässt, davon zeugen zahlreiche Freizeitgärten, die sich bei Schwörstadt aneinanderreihen. Die Parzellen sind zwar privat, doch auf kleinen Fußwegen kommt man auch hier zum Wasser, wo sich ein Blick hinüber auf die andere Seite erhaschen lässt. Dort haben die Bootshäuschen nicht selten die Schweizer Flagge gehisst. Auf der deutschen Rheinseite dümpeln an schmalen Stegen vertäute Boote im ruhigen Uferwasser.Im Sommer lohnt sich auch ein Abstecher ins Rheinschwimmbad, im kühleren Herbst dient das Bad, das direkt am Rhein gelegen ist, immerhin als Landmarke. Nun führt der Radweg hoch in den Ort. Wenn gerade der Regionalzug durchrauscht, gibt es ein paar Minuten Verschnaufpause am Bahnübergang. Schranken hoch – weiter geht’s! Nicht jedoch, ohne einen kurzen Abstecher in die Hauptstraße. In der Konditorei Le Ricette della Nonna (Die Rezepte der Großmutter) gibt es köstliches italienisches Gebäck – allerdings nicht sonntags.
Hinter Schwörstadt geht es dann wieder runter zum Rhein. Jetzt kann es hilfreich sein, die Hand an der Bremse zu haben, denn an der Wehramündung nisten allerhand Wasservögel. Enten, Gänse und Schwäne ziehen im seichten Mündungsgewässer ihre Bahnen. Den Radweg, der durch die kleine Auenlandschaft führt, nutzen die Tiere auch gerne als Liegewiese.
Von hier aus ist es jetzt nur noch ein Katzensprung nach Bad Säckingen. Zwei Kilometer sagt der Wegweiser, der die Radler auf dem Endspurt dann doch nochmal an der Straße entlangführt. Angekommen in der Stadtmitte ist es dann Zeit, auch einmal abzusteigen: Der Wendepunkt der Tour eignet sich für eine kleine Rast. In den Altstadtgässchen gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants. Hübsch, mit Aussicht auf den Rhein, ist das Teehäuschen im Park des Schlosses Schönau, das auch das Trompetenmuseum beherbergt. Ein beliebtes Fotomotiv und allemal einen Besuch wert ist die gedeckte Holzbrücke – angeblich die längste ihrer Art in Europa. Sie verbindet Bad Säckingen mit dem Schweizer Ort Stein. Hier darf man auch Fahrrad fahren, allerdings im Schritttempo, wie eine Hinweistafel ausdrücklich betont. Vielleicht findet diese Erkundung dann doch besser zu Fuß statt – auch wenn die Holzbohlen beim Darüberfahren so schön rumpeln.
Es ist Zeit für die Rückfahrt. Die Radwegbeschilderung Richtung Rheinfelden führt diesmal am Rhein entlang aus Bad Säckingen heraus. Das gibt etwas Abwechslung für die Reise zurück. Die Alternativroute trifft aber schon nach wenigen Kilometern wieder auf den Weg, der in die Stadt hineingeführt hat. Weil man die Route von da ab ja schon kennt, kann man nun seine Seele baumeln lassen und mit den Augen die Landschaft erkunden: Sie wird geprägt vom Rhein und von den Ausläufern des Hotzenwalds.
Zurück in Beuggen lässt sich nun noch ein Abstecher in die Tschamberhöhle anschließen. Der Radweg führt direkt daran vorbei. Ein Umweg ist diese Sehenswürdigkeit also nicht. Die Höhle, die auf 600 Metern begangen werden kann, ist eine seltene aktive Bachhöhle und nur eine von insgesamt drei Schauhöhlen in Deutschland, die durch den Muschelkalk führen. In ihrem Inneren finden Besucher einen unterirdischen Wasserfall und Einblicke in Jahrmillionen Erdgeschichte. Wegen Umbauarbeiten war die Höhle im ersten Halbjahr 2021 allerdings für Besucher gesperrt. Wer sich darauf verlassen möchte, dass es mit diesem Programmpunkt auch wirklich klappt, sollte sich daher besser vorab informieren.
Die Rhein-Tour auf einen Blick
Dauer: 2:20 h
Streckenlänge: 34 Kilometer
Schwierigkeit: leicht
Höhenmeter: 95 m
Start/Ziel der Rundtour: Der Bahnhof in Beuggen
Wow: Auf der Tour kann man sich wunderbar entlang des Hochrheins treiben lassen. Unterwegs gibt es auch kulturell einiges zu erleben. Sehenswert ist die Schlossanlage in Beuggen, das Fridolinsmünster in Bad Säckingen sowie die dortige überdachte Holzbrücke, die über den Rhein in die Schweiz führt. Wer sich für die Geologie des Hochrheins interessiert, sollte einen Abstecher in die Tschamberhöhle einplanen: http://www.tschamberhoehle.info
Charakter: 80 Prozent der Strecke verläuft auf gut asphaltierten Wegen. Der Fahrradweg ist durchgängig beschildert, in kurzen Teilabschnitten verläuft er entlang größerer Straßen. Einige Passagen entlang des Rheins führen über sandigen Boden mit leichtem Schotter. Die Strecke ist als Rundtour zu fahren.
Essen & Trinken: Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten gibt es in Bad Säckingen. Das Schloss Beuggen in Rheinfelden hat ein Restaurant: http://www.schloss-beuggen.de Italienisches Gebäck gibt es in der Konditorei Le Ricette de la Nonna, Hauptstraße 161A, Schwörstadt, Tel. 01525 7532118
Anfahrt: ÖPNV: Der Regionalzug aus Basel hält in Beuggen. Kostenlose Parkplätze am Bahnhof. Wer nur eine Strecke der Tour fahren möchte, kann auch in Bad Säckingen schon den Regionalzug zurück besteigen.
Ladestationen: mehr.bz/ladestationen
Infos von Schwarzwald Tourismus zur Tour/GPS-Track: mehr.bz/bz-touren
Alle Folgen der Serie auf mehr.bz/e-bike-tour