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"Schnürsenkel sind so lecker"

  • Luciano Brehm

  • Fr, 24. Juli 2009
    Zisch-Texte

Am 15. Juni berichtete die BZ von einem Fuchs, der Schuhe klaut – hier spricht nun der Fuchs

Fabio, Tanja, Vincent und Tim (von lin...entieren ihren schuhverrückten Fuchs.   | Foto: Privat
Fabio, Tanja, Vincent und Tim (von links) präsentieren ihren schuhverrückten Fuchs. Foto: Privat
LECKER, SCHUHE!

Ich bin ein Fuchs und ich liebe Schuhe. Sie schmecken so wundervoll und die Schnürsenkel sind der leckerste Teil. Ich gehe immer zu der Familie Schmidt, die regen sich am meisten auf, wenn ihre Schuhe weg sind. Ich habe haufenweise Schuhe. Aber an einem Tag kamen Tierforscher, die haben mir alle Schuhe weggenommen. Nur die Schnürsenkel haben sie nicht gefunden, die habe ich versteckt. Die fress` ich jetzt alle!

FREDDY, DER FUCHS

Hallo, ich bin Freddy, der Fuchs und ich hasse Menschen über alles. Aber ich mag die Schuhe der Menschen. Also ich hasse Menschen, und ich könnte mich direkt aufregen. Es ist doch unerhört! Die Menschen jagen uns oder schießen mit Gewehren auf uns. Am liebsten würde ich ja zur Polizei gehen, aber ich weiß nicht: ein Fuchs bei der Polizei?

Da ich Schuhe aber liebe und Menschen hasse, na, was ergibt sich daraus? Ich glaube, ihr könnt es euch denken. Vielleicht fehlen auch bei euch ein paar Schuhe?

Ich pirsche mich nämlich nachts zu Häusern, wo Schuhe auf der Terrasse stehen und klaue sie mir. Ich nehme einfach ein paar Schuhe in mein Maul und laufe lautlos zu meinem Bau. Dort lege ich sie ordentlich auf die Erde und begebe mich wieder auf Schuhklau.

Natürlich stinken die meisten Schuhe nach Stinkekäse, dann will ich die nicht im Maul haben. Also kicke ich sie vor mir her. Von meinem Abenteuer, als ein Forscher mir auf die Schliche kam, erzähle ich euch beim nächsten Mal!

Die Natur der Füchse

Ich bin eine Füchsin und habe zwei Junge. Wir sind eine arme Familie. Ich kann mir nicht mal Spielzeug für meine Kinder leisten. Aber in einer klaren Nacht sah ich, dass das Gartentor der Nachbarn offen war. An der Tür standen schöne Schuhe. Ich dachte mir: "Eigentlich ist es nicht meine Art, Sachen zu klauen. Aber in dieser Situation, in der wir sind, ist es sicher o.k., einen Schuh auszuleihen. . ." Also nahm ich einen Schuh mit. Und das Komische war: Es hatte mir Spaß gemacht!

Als ich zurück zum Bau kam, fragten mich die Kinder, woher ich den Schuh hätte. Ich erklärte, dass es ein bisschen in der Natur der Füchse liegt, zu klauen. Am nächsten Tag wollten sie mitkommen. So wurde das unser Hobby. Als meine Kinder Kinder kriegten, zeigten sie ihnen, wie man Schuhe klaut. So wurde das Schuheklauen Tradition bei uns Füchsen. Wenn meine Rasse nicht ausgestorben ist, dann werden deine Schuhe vielleicht auch geklaut.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 24. Juli 2009: PDF-Version herunterladen

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