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"Schokolade hilft mir beim Rechnen"

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  • Sa, 20. Oktober 2012
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Dr. Dr. Gert Mittring, der bei den Science Days im Europa-Park einen neuen Weltrekord aufstellte.

Der Weltmeister in seinem Element   | Foto: dpa/Gina Kutkat
Der Weltmeister in seinem Element Foto: dpa/Gina Kutkat

Der neunfache Weltmeister im Kopfrechnen Gert Mittring (46) hat bei den Science Days im Europa-Park eine hundertstellige Zahl in ihre Primfaktoren zerlegt. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3/4 a aus der Schneckentalschule Pfaffenweiler waren mit ihrer Lehrerin Gabriela Schlesiger-Imbery dabei. Die Klasse führte nach dem spektakulären Ereignis ein Interview mit dem zweifachen Doktor.

Zisch: Herr Mittring, was ist eine Primzahl?
Dr. Dr. Gert Mittring: Eine Primzahl ist nur durch sich selbst und eins teilbar. Zum Beispiel 3, 7, 11 und so weiter.
Zisch: War Mathe eines Ihrer Lieblingsfächer?
Mittring: Ja, es war aber nicht immer einfach für mich in der Schule. Ich war immer schneller als die anderen Kinder.
Zisch: Haben Sie dadurch öfters in den Unterricht reingerufen?
Mittring: Ja, das habe ich getan. Mir war nach einer kurzen Zeit langweilig. Dann habe ich den Unterricht gestört oder mir unter der Bank eigene Rechenaufgaben überlegt.
Zisch: Dann müssen Sie doch in der Schule gut gewesen sein?
Mittring: Ich war in der Schule mal gut, dann wieder nicht so gut. Ich hatte beim Verlassen der Schule einen Durchschnitt von 3,75.
Zisch: Sie waren doch gut im Rechnen, waren die Lehrer stolz auf Sie?
Mittring: Das war so eine Sache. Ich war immer schneller als die anderen Kinder und habe zum Beispiel die Zwischenschritte beim Rechnen weggelassen. Deshalb hatte ich viel Leerlauf bis es weiterging. Früher gab es noch kein Zusatzmaterial von den Lehrern.
Zisch: Wie haben Lehrer reagiert, wenn Sie keine Zwischenschritte im Heft aufschreiben wollten?
Mittring: Meine Lehrer fanden es überhaupt nicht gut, wenn ich fast nur Endergebnisse hingeschrieben habe und nicht auch die Zwischenschritte. Damit war die Aufgabe in ihren Augen falsch. Macht bloß nicht denselben Fehler, die Lehrer und Lehrerinnen sollten euren Rechenweg verstehen können, damit sie wissen, ob ihr auf dem richtigen Weg seid.
Zisch: Wann haben Sie gemerkt, dass Sie besser rechnen können als andere Menschen?
Mittring: Mit drei Jahren habe ich schon dem Kellner im Restaurant die Rechnung korrigiert. Erst in der Grundschule habe ich bemerkt, dass ich besser und schneller rechnen konnte als die anderen.
Zisch: Finden Sie Mathe auch heute noch toll?
Mittring: Ich habe erkannt, das man mit Mathe wichtige Dinge beweisen kann. Seitdem habe ich sehr viel Spaß daran.
Zisch: Sie sind in London zum neunten mal Weltmeister im Kopfrechnen geworden. Wie bereiten Sie sich vor?
Mittring: Ich hatte kurz vorher einen Autounfall und deshalb nur einen Tag Zeit zum Lernen. Dann habe ich nur die wichtigsten Aufgaben geübt. Siehe da, es hat geklappt.
Zisch: Gibt es Rechentricks für das Kopfrechnen?
Mittring: Es gibt schon einige Tricks. Ich habe übrigens hierzu ein Buch geschrieben: "Rechnen mit dem Weltmeister".
Zisch: Wie machen Sie sich vor solchen Veranstaltungen fit?
Mittring: Ich trinke vorher viel Wasser und esse Bioschokolade, das hilft.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 20. Oktober 2012: PDF-Version herunterladen

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