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Schreiben, schießen, sprinten

  • Fr, 24. Juli 2009
    Zisch-Texte

Wer Polizist werden will, muss Ausdauer beweisen, weiß Manfred Schäfer von der Bereitschaftspolizei in Lahr.

Die Zisch-Reporter Ruben und Elisa wol...arum den Polizisten Manfred Schäfer.    | Foto: Privat
Die Zisch-Reporter Ruben und Elisa wollen alles über die Ausbildung bei der Polizei wissen. Sie befragen darum den Polizisten Manfred Schäfer. Foto: Privat
Gute Noten, mindestens 16 Jahre alt und 1,60 Meter groß – das sind beste Voraussetzungen für eine Bewerbung bei der Polizei. Manfred Schäfer ist mit für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Bereitschaftspolizei (BePo) in Lahr zuständig.

Elisa Schrape und Ruben Sträter sind Schüler der Klasse 4a der GHS Sulz. Die beiden Zisch-Reporter haben Manfred Schäfer gefragt, wie man Polizist wird.

An drei Tagen in der Woche werden zurzeit Bewerbungsgespräche geführt. Etwa 15 Personen kommen pro Tag und machen Tests, ob sie sich für den Beruf des Polizisten eignen. Der Aufnahmetest dauert zwei Tage. Dabei müssen die Teilnehmer ein Diktat mit etwa 150 Wörtern schreiben. Hinzu kommt ein Sprachverständnistest und ein Intelligenztest am Computer.

Manfred Schäfer nimmt die Sportprüfungen ab. Dabei achtet er besonders auf Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination. "Ich lege jedem Bewerber ans Herz, dass er sich auf die Sportprüfung vorbereitet. Mindestens ein Vierteljahr vorher weiß jeder, was von ihm erwartet wird. Dann kann jeder anfangen, zu trainieren", rät er. Zum Ende des Tests werden den Bewerbern in einem Interview noch Fragen gestellt.

Wer den Test bestanden hat, wird vier bis sechs Monate später eingestellt. Dann beginnt die zweieinhalbjährige Ausbildungszeit.

Zurzeit gibt es bei der Bereitschaftspolizei in Lahr zwölf Klassen, in denen zwischen 26 und 30 Schüler sitzen. Unterrichtet werden sie in den Fächern Deutsch, Sport, Straf-, Strafprozess-, Polizei- und Verkehrsrecht. Am Computer lernen sie, wie man Formulare ausfüllt.

Besonders wichtig sind auch die Fächer Polizeitaktik und -technik. Im letzteren Fach lernen die Schüler zum Beispiel den Umgang mit der Pistole. Bei der Polizeitaktik lernen sie durch Rollenspiele, wie sie sich in bestimmten Situationen richtig verhalten. "Hier kann zum Beispiel ein Schüler eine hilflose Person spielen und ein anderer versucht, sich ihm gegenüber richtig zu verhalten", erzählt Manfred Schäfer.

Die Bereitschaftspolizei in Lahr teilt sich auf in die Bereiche Verwaltung, Schule und Einsatzbereich. Nach der Ausbildung kommen die Polizisten in den Einsatzbereich, von wo aus sie zu verschiedenen Einsätzen kommen, wie zum Beispiel dem Nato-Gipfel. Rund 800 Menschen sind bei der BePo in Lahr beschäftigt, davon allein 600 Polizisten. Das Gelände der BePo in Lahr ist 28 Hektar groß. Darauf befindet sich der Sportplatz, der bei Vorführungen auch als Landeplatz des Helikopters genutzt wird.

Unterhalb der Tribüne ist die Schießhalle, in der die Polizisten auf Figuren schießen. "Den Auszubildenden werden auch Aktionsfilme gezeigt, in denen sie schnell treffsicher reagieren müssen. Laute Geräusche erschweren die Situation zusätzlich und bereiten den Polizisten auch Stress, ganz so wie bei einem richtigen Einsatz", erklärt Pressesprecher Schäfer.

Weiter gibt es auf dem Gelände einen großer Fuhrpark mit vielen Lkw, Autos und Motorrädern. Die Motorräder werden häufig bei öffentlichen Veranstaltungen benutzt.

Zudem gibt es eine Kleiderkammer für die Polizisten mit einer Änderungsschneiderin. "Es ist sehr wichtig, dass die Uniform jedem Polizisten sehr gut passt, damit sie sich bei Einsätzen gut bewegen können", sagt Manfred Schäfer. Außerdem können die Polizisten in einer Kantine auf dem Gelände essen. In einer Unterkunft stehen Schlafräume für die Auszubildenden zur Verfügung.

Ressort: Zisch-Texte

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