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"Ich nehme sehr viele Töne auf"

  • Fr, 14. Dezember 2012
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit Autor Andreas Kirchgäßner.

Andreas Kirchgäßner   | Foto: Bastian Henning
Andreas Kirchgäßner Foto: Bastian Henning

Schriftsteller Andreas Kirchgäßner stellte sein Buch "Anazarah" im Martin-Schongauer Gymnasium vor. Marilyn Thoma und Larissa Boschert aus der Klasse 9a des Martin-Schongauer-Gymnasiums Breisach haben mit ihm gesprochen.

Zischup: Wie sind Sie auf die Idee für dieses Buch gekommen?
Andreas Kirchgäßner: Also dieses Buch handelt ja von einem Mädchen, das in eine Flut in der Sahara kommt. Die Sahara ist ja eigentlich eine sehr trockene Gegend. Aber wenn das Wasser in die Sahara kommt, dann kommt es mit einer ungeheuren Macht und das hab ich schon mehrfach erlebt. Einmal sehr hautnah, da war ich nämlich mit meiner Tochter in der Sahara unterwegs und plötzlich kam in der Nacht eine Flut und es regnete wie verrückt und es füllte sich das Flussbett, in dem wir kampiert hatten, innerhalb kurzer Zeit. Und meine Tochter schlief da auf der Luftmatratze selig weiter, bis ich sie wachgerüttelt hatte. Und diese gefährliche Situation, in der ich dachte: Mensch, die könnte jetzt auf der Luftmatratze den Fluss hinunter gespült werden – die brachte mich auf die Grundidee zu dieser Geschichte.

Zischup: Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben?
Kirchgäßner: Sehr lange, weil ich es zunächst als Drehbuch geschrieben habe, also ich wollte einen Film daraus machen und ich habe schon einige Drehbücher geschrieben. Ich habe die Drehbuchförderung nicht bekommen, aber die Leute von der Drehbuchförderung haben gesagt, dass ich das erst einmal als Roman schreiben solle. Dann habe ich den Verlag gewechselt und habe das Buch dort 2010 veröffentlicht.
Zischup: Schreiben Sie nur Jugendbücher oder auch für Erwachsene?
Kirchgäßner: Ich schreibe meist für Kinder, bisher habe ich sechs verschiedene Kinderbücher auf den Markt gebracht. Und für Erwachsene schreibe ich auch, mein erster Roman, den ich veröffentlicht habe, war "Zeitverlust", ein Roman, der in Ghana spielt.

Zischup: Wo schreiben Sie am liebsten?
Kirchgäßner: Ich schreibe zuhause. Ich sammle zwar, wenn ich unterwegs bin auf Reisen, da nehme ich sehr viele Töne mit meinem Aufnahmegerät auf, aber wirklich schreiben tue ich am liebsten zuhause.

Zischup: Wie viele Bücher haben Sie insgesamt veröffentlicht?
Kirchgäßner: Summa Summarum sind es acht Bücher, inklusive Hörbuch neun.

Zischup: Ist Schreiben Ihr Beruf oder nur Ihr Hobby?
Kirchgäßner: Es ist mein Hauptberuf, von dem ich seit vielen Jahren lebe. Wobei ich nicht vom Bücherverkaufen lebe, sondern von Dingen, die drum herum anfallen. Das heißt, ich unterrichte Erwachsene im Drehbuch- und Romanschreiben, ich leite Schreibwerkstätten mit Jugendlichen und außerdem mache ich Lesungen für Kinder und für Erwachsene. Und das alles zusammen ergibt dann einen Beruf, von dem man leben kann.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 14. Dezember 2012: PDF-Version herunterladen

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