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"Super Einstand"

  • dpa

  • Mi, 22. Juni 2022
    Sport

Dritte WM-Medaille für deutsches Schwimm-Team: Florian Wellbrock holt Silber über 800 Meter.

Der Bremer Florian Wellbrock bei der Schwimm-WM in Budapest  | Foto: IMAGO/Laci Perenyi
Der Bremer Florian Wellbrock bei der Schwimm-WM in Budapest Foto: IMAGO/Laci Perenyi

Florian Wellbrock hat die Silbermedaille über 800 Meter Freistil bei der Schwimm-Weltmeisterschaft gewonnen. Der 24-Jährige schlug am Dienstag in deutscher Rekordzeit von 7:39,63 Minuten an. Damit musste er sich nur Weltmeister Bobby Finke aus den USA geschlagen geben. Bronze sicherte sich der Ukrainer Michailo Romantschuk.

Glücklich über WM-Silber auf seiner Sorgen-Strecke klatschte Florian Wellbrock mit seinem Trainingskumpel Romantschuk ab. Gleich in seinem ersten WM-Finale von Budapest zeigte Wellbrock in deutscher Rekordzeit, dass mit ihm bei dieser WM zu rechnen ist. "Das war ein super Einstand", sagte der 24-Jährige. "Es hat über die 800 Meter noch nie so gut geklappt wie heute. Es ist die dritte Silbermedaille fürs Team", stellte Wellbrock in den Katakomben der Duna Arena zufrieden fest und ergänzte mit einem Lächeln: "Vielleicht können wir nochmal ne andere Farbe hier aus dem Becken holen, sonst ist es langweilig." Drei WM-Podestplätze für das deutsche Beckenteam hatte es zuletzt 2015 und damit noch zu aktiven Zeiten von Freistil-Ass Paul Biedermann gegeben. "Im ersten Moment habe ich mich ein bisschen geärgert, dass ich Gold verloren habe, obwohl die Zeit so schnell war", sagte Wellbrock. "Aber dennoch: Mit dem deutschen Rekord bin ich super zufrieden." Im Finale setzte sich Romantschuk nach etwa der Mitte des Rennens an die Spitze. Wellbrock, Gregorio Paltrinieri aus Italien und Finke bildeten das Verfolger-Trio. Im Schlussspurt war Finke wie schon bei seinem Olympiasieg im vergangenen Sommer der Stärkste, doch auch Wellbrock schwamm stark.

Zu Bronzegewinner Romantschuk hat Wellbrock eine besondere Beziehung. Die beiden sind nicht nur Kollegen und Konkurrenten, sondern auch Freunde. Wellbrock hatte den Ukrainer wegen des Krieges in dessen Heimat nach Rücksprache mit Bundestrainer Bernd Berkhahn in seine Trainingsgruppe aufgenommen. "Wenn zwei Leute aus einer Trainingsgruppe aufs Podium schwimmen, dann spricht das für sich", sagte Wellbrock. "Das freut mich natürlich für ihn mit."

Romantschuk hatte in Budapest in einem emotionalen Interview bereits gesagt: "Wenn mich kein deutsches Team eingeladen hätte, wäre ich nicht hier." Bei der Siegerehrung klopfte er sich auf das ukrainische Wappen über dem Herzen und weinte. Nach der US-Hymne für Finke lächelten die drei Medaillengewinner in die Kameras.

Für Wellbrock war Silber auch deshalb besonders, weil es seine erste Medaille bei Olympischen Spielen oder einer WM auf dieser Strecke war. Der Ausnahmeschwimmer, der bei Langstrecken-Spezialist Berkhahn in Magdeburg trainiert, war bei der vergangenen WM über 800 Meter im Vorlauf ausgeschieden.

Lucas Matzerath hat die nächste Überraschungsmedaille für das deutsche Team verpasst. Am Dienstag schwamm der 22-Jährige über 50 Meter Brust auf Rang sechs. Kristof Milak hat mit einem Weltrekord über 200 Meter Schmetterling die Fans in der Duna Arena verzückt. Er schlug nach 1:50,34 Minuten an und verbesserte seine eigene Bestmarke um 39 Hundertstelsekunden.

Ressort: Sport

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