Ein Pole träumt von einem Job in Deutschland – und erwacht in der Mülltonne. Um heimzukehren, ist er erst zu stolz.
An dem Tag, an dem Ryszard Kwiecien seinen großen Traum endgültig gegen eine vorsichtige Hoffnung eintauscht, zittern seine Hände. Seit fast 22 Stunden hat er nichts mehr getrunken. Besoffene nimmt der Busfahrer nicht mit, haben sie ihm gesagt. Das wollte er nicht riskieren. Nicht heute. Nicht jetzt, wo er sich entschlossen hat, aufzugeben, aufzubrechen, zurückzugehen – nach Polen. Er will zu seiner Mutter. Er will dieses verdammte Deutschland hinter sich lassen.
Etwas verloren steht er da an diesem Montagabend, zwischen all den Menschen im Neonlicht des Hamburger Busbahnhofs. Ein Mann, den sieben Jahre in Deutschland gezeichnet haben. Er raucht, seine rechte Hand wackelt, als er die Asche auf den Boden schnippt. Die andere steckt er immer wieder in seine zu große Sportjacke. Er verschlingt den Rauch, die Augen geschlossen.
Seine Hände sind rot und rau, seine Finger aufgequollen, Schwielen ziehen sich über die Knöchel. In den sieben Jahren in Deutschland haben diese Hände in Farbeimer gegriffen und Wandfarbe umgerührt. Sie haben leere Flaschen aus Mülltonen gefischt und Zeitungen verkauft. Sie haben ...