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So driiiiiingend!

  • Sa, 01. September 2018
    Neues für Kinder

Rund ums Pipi: Warum und wie wir müssen, und was es mit der gelben Farbe auf sich hat.

Wenn man zu lange mit dem Gang zur Toilette wartet, gibt’s Pipialarm.  | Foto: adobe.com
Wenn man zu lange mit dem Gang zur Toilette wartet, gibt’s Pipialarm. Foto: adobe.com
Es passiert immer dann, wenn man eigentlich überhaupt keine Zeit dafür hat: mitten im Film, während der Autofahrt oder wenn man die besten Karten hat, um Oma beim Mau-Mau abzuzocken. Plötzlich meldet sich die Blase und wir müssen echt dringend aufs Klo.

Der Urin, der dann dort in die Schüssel plätschert, ist mal dunkelgelb, mal hellgelb und manchmal einfach farblos wie Wasser. Woran liegt das? Und was ist das eigentlich genau für ein Zeug, das da mindestens fünfmal am Tag aus uns raus muss?

Die Kleinen sagen Pipi, die Großen nennen es Urin oder Harn. Diese Flüssigkeit entsteht in den Nieren. Von dort gelangt sie über den Harnleiter in die Blase, die man sich wie einen Luftballon vorstellen kann: Wenn sie leer ist, ähnelt sie einer flachen Schale, füllt sie sich, dehnt sie sich aus und wird rund.

In der Blase wird der Urin gesammelt. Je voller sie wird, um so mehr dehnen sich die Seitenwände aus. In denen sitzen Nerven, die ans Gehirn melden: Achtung, Blase wird voll! Das Gehirn weiß dann: Ab aufs Klo! Sitzen wir auf der Toilette, geben wir damit das Kommando an die Blase, dass sie sich jetzt entspannen kann – der Urin fließt über die Harnröhre nach draußen.

Auch wenn man manchmal das Gefühl hat: Platzen kann eine Blase nicht. Selbst wenn wir denken, dass wir jetzt aber wirklich sehr, sehr megadringend pinkeln müssen und es kein bisschen mehr aushalten können – die Blase hält dicht. Bis zu 500 Milliliter Urin passen da rein – bei erwachsenen Frauen. Bei Männern sogar 700 Milliliter. So viel wie in eine typische Mineralwasserflasche aus Glas. Wenn man aber zu lange nicht aufs Klo geht, zum Beispiel, weil es beim Spielen gerade so spannend ist, dann ist das der Blase irgendwann zu doof. Wenn der Mensch ihr nicht dabei hilft, den gesammelten Urin loszuwerden, tut sie es halt selbst: Sie lässt die Muskeln an der Blase entspannen und wir machen uns in die Hose.

Je dunkler die Pipifarbe ist, umso mehr Abfallstoffe sind drin. Für unseren Körper ist der Urin nämlich eine wunderbare Möglichkeit, all die Dinge loszuwerden, mit denen er nichts anfangen kann. Etwa ein bis anderthalb Liter Urin produziert ein Mensch pro Tag. Hauptsächlich besteht der aus Wasser, klar. Für die Farbe des Urins sorgen die restlichen Bestandteile. Das sind Abfälle aus den Zellen, zu viel Salz oder Zucker oder auch Medikamente, die ein Mensch einnehmen muss.

Meist ist der Urin morgens viel dunkler als später am Tag. Das liegt daran, dass wir nachts kaum trinken. Gleichzeitig arbeitet unser Körper auf Hochtouren und räumt ordentlich auf im Blut, den Organen und Muskeln. Morgens haben wir dann also eine Mischung aus viel Abfall und wenig Wasser in der Kloschüssel. Wer tagsüber dunkelgelb pinkelt, weiß: Hier fehlt Wasser! Dann am besten schleunigst ein großes Glas trinken.

Weil der Urin ständig frisch hergestellt wird, kann man an ihm gut sehen, was im Körper gerade so los ist. Ärzte können mit verschiedenen Tests im Urin Hinweise auf Krankheiten finden. Wenn eine Frau schwanger ist, lässt sich das ebenfalls im Urin messen.

Manchmal hört man einen ziemlich ekligen Tipp: Wer zufällig in der Wüste ist und kein Wasser dabei hat, soll seinen eigenen Urin trinken, um nicht zu verdursten.

Das ist Quatsch. Denn der Urin enthält besonders viel Salz, wenn man Durst hat. Trinkt man dieses salzhaltige Pipi, braucht der Körper nur noch mehr Flüssigkeit, um es wieder loszuwerden.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 01. September 2018: PDF-Version herunterladen

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