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So ein Theater!

  • Sa, 05. April 2014
    Neues für Kinder

Das Freiburger Theater spielt vorübergehend auf dem Ganter-Gelände / Momo hat Premiere.

Momo wird von den Zeitdieben bedroht.  | Foto: Maurice Korbel
Momo wird von den Zeitdieben bedroht. Foto: Maurice Korbel
Schon auf dem Weg entlang der Schwarzwaldstraße in Freiburg gibt es viele Schilder: "Theaterhalle" steht darauf und ein Pfeil führt zur Pforte der Brauerei Ganter. Wer zur Probe will, muss seinen Theaterausweis zeigen. Hier wird nämlich nicht nur Bier gebraut, sondern auch mit Bierfässern, Kästen und Lkw rangiert – da kann nicht jeder einfach aufs Gelände.

Aber warum ist das Theater Freiburg überhaupt umgezogen? Das beantwortet Bettina Birk von der Pressestelle: "Unsere Bühnentechnik wird auf den neuesten Stand gebracht. Bis jetzt musste zum Beispiel der rote Vorhang im Großen Haus noch von Hand gezogen werden. Es wird auch Ton und Licht digitalisiert, dann funktioniert mehr automatisch. Weil auch eine neue Drehbühne eingebaut wird, gibt es viel Dreck und Lärm. Das Junge Theater ist aber nicht betroffen, das bleibt im Werkraum". Weil diese Baustelle noch bis zu den Sommerferien dauert, hat das Theater solange eine Theaterhalle gemietet und auf das Brauereigelände stellen lassen. Doch bis die ersten Zuschauer kommen konnten, gab es jede Menge Arbeit: Das Foyer, in dem es in der Pause Getränke gibt, befindet sich nun in einem renovierten Holzschuppen, in dem früher Kutschen und Brauereipferde standen. Teppiche, Sessel und Spiegel wurden hertransportiert, Fenster, Fluchttüren und Garderoben eingebaut. Statt des Theaterklingelns gibt es einen riesigen Gong, der von Hand geschlagen wird. Und auch hinter den Kulissen ist vieles anders und sieht ein bisschen aus wie auf einem überdachten Campingplatz: Klos und Duschen für die Schauspieler sind in Containern, im Aufenthaltsraum stehen Bierbänke und Tische. Weil es keine Kantine gibt, wurden Automaten aufgestellt. Und weil nur zwei Waschmaschinen da sind, bringen die Schauspieler ihre Handtücher von Zuhause mit. Es gibt sogar einen Extra-Container, in dem sich das Orchester warm spielt. Die Mitarbeiter von Requisite und Maske haben eigene Räume, aber die anderen Werkstätten wie der Malsaal oder die Schneiderei sind noch im Stadttheater. Deswegen werden die Kostüme für jede Probe hergebracht.

Und die Theaterhalle? Sie sieht aus wie eine große Turnhalle mit vielen Metallstangen und einer Tribüne. Die Bühne ist mit 20 auf 30 Meter sehr groß, sie ist ebenerdig und hat keinen Vorhang.

Jetzt wird gerade für das neue Kinderstück Momo nach dem Roman von Michael Ende geprobt: Auf die Bühnenwand ist ein grauer Wolkenhimmel gemalt, davor stehen ein Auto, ein Klettergerüst und ein Zelt. Dazwischen stapeln sich Autoreifen. Hier wohnt Momo, die viele Freunde hat und so gut zuhören kann. Dann aber kommen die grauen Herren und überreden die Menschen, Minuten und Stunden zu sparen. Plötzlich hat niemand mehr freie Zeit zum Spielen, Geschichten erzählen oder Zuhören. Wie Momo die Zeitdiebe schließlich besiegt, ist eine sehr spannende Geschichte.

Premiere von Momo ist diesen Samstag,
19.30 Uhr. Ab 12 Jahre.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 05. April 2014: PDF-Version herunterladen

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