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"So entstehen Geschichten"

  • Sarah Keser, Jonathan Helf &

  • Fr, 29. November 2013
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit dem Autor Thomas J. Hauck, der eine Lesung in Wehr gab.

Auf Tuchfühlung mit den Zuhörern: Der Autor Thomas J. Hauck.   | Foto: privat
Auf Tuchfühlung mit den Zuhörern: Der Autor Thomas J. Hauck. Foto: privat

Nach einer lustigen Autorenlesung in der Wehrer Mediathek konnten wir, Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 a und b der Zelgschule Wehr, den Autor Thomas J. Hauck für ein Interview gewinnen.

Zisch: Wie lange sind Sie schon Autor?
Hauck: Das erste Buch ist vor etwa 20 Jahren erschienen. Ich habe noch andere Berufe, ich habe Schauspiel und bildende Kunst gelernt, bin Schauspieler und Filmemacher, und so ist es schwierig, genau zu sagen, seit wann ich Autor bin.

Zisch: Wie hieß Ihr erstes Buch?
Hauck: Mein erstes Buch hieß "Aufstand der Gummibärchen".

Zisch: Wie lange brauchen Sie, um ein Buch zu schreiben?
Hauck: Von der ersten Idee bis zum Abliefern mindestens ein Jahr. Manche Sachen dauern auch länger.

Zisch: Warum haben Sie angefangen Bücher zu schreiben?
Hauck: Ich habe immer Geschichten erfunden für meine Freunde. Ich kann aus dem Stehgreif sofort eine Geschichte erfinden. Da haben mich Freunde gebeten, diese Geschichten aufzuschreiben. Das habe ich gemacht.

Zisch: Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Bücher?
Hauck: Ich sage euch mal ein Beispiel: Ich war in einer Klasse, da war ein Junge mit blonden, abstehenden Haaren. Zu dem habe ich so im Blödsinn gesagt, du siehst aus wie ein Ole. Und der Junge hieß wirklich Ole. In der Pause kam er mit einer halben Melone auf mich zu gerannt, er hat reingebissen, der ganze Saft lief an ihm herunter, und das sah lustig aus und daraus entstand die neue Geschichte. Das Buch soll nächstes Jahr herauskommen und wird "Ole und die Melone" heißen.

Zisch: Gibt es noch mehr solche Beispiele?
Hauck: Einmal saß im Zug eine alte Dame vor mir, die aus ihrer Tasche nacheinander 20 Plastiktüten rausholte, glatt strich, zusammenfaltete und dann wieder wegpackte. Das machte sie die ganze Fahrt. Daraus wird auch irgendwann eine Geschichte. Bücher schreiben ist wie kochen – hier noch ein bisschen, da noch etwas dazu, das noch und das noch. So entstehen Geschichten bei mir.

Zisch: Welche Art von Büchern schreiben Sie?
Hauck: Einerseits Kindergeschichten, aber auch Geschichten für Erwachsene. Bei mir muss aber alles immer ein bisschen komisch und schräg sein.

Zisch: Wie viele Seiten hat Ihr dickstes Buch?
Hauck: Ungefähr 180 Seiten – ich bin aber kein Dicke-Bücher-Schreiber.

Zisch: Welches Buch gefiel Ihnen selbst am besten?
Hauck: Im Moment ist es "Max oder der Tag, an dem ich nach links schipperte". Das ist mein erstes ernstes Kinderbuch über eine Sache, die wirklich passiert ist. Darüber gibt es auch einen Kinderfilm. Mich freut, dass es so gut ankommt, obwohl es so ein ernstes Thema ist.

Zisch: Wie heißt Ihr neustes Buch?
Hauck: "Oma Frida im Wüstenwirbel" ist heute ganz frisch gekommen.

Zisch: Wann und wo wurden Sie geboren?
Hauck: Am 27. Februar 1958 bei Ludwigshafen am Rhein.

Zisch: Wie hieß Ihr Lieblingsbuch in der Jugend?
Hauck: Die "5 Freunde Bücher" von Enid Blyton habe ich verschlungen und die Bücher von Astrid Lindgren und Tierbücher aller Art.

Zisch: Worüber wollen Sie noch schreiben?
Hauck: Ich lass mich immer überraschen, ich laufe mit ganz großen Ohren, Nase und Augen durch die Gegend – mal kucken, was so passiert und was ich daraus mache.

Zisch: Was wollten Sie früher mal werden?
Hauck: Vom Baggerfahrer über Förster bis zum Bergführer alles.

Zisch: Was ist Ihr Ziel?
Hauck: So lange wie möglich Geschenke zu machen, egal ob Theater spielen, Filme machen, malen oder verrückte, schöne Geschichten schreiben.

Zisch: Für welchen Verlag schreiben Sie?
Hauck: Für den "Dix Verlag" und für den Verlag "Bibliothek der Provinz" in Österreich und für zwei Erwachsenenverlage.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. November 2013: PDF-Version herunterladen

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