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So wird das Smartphone urlaubsreif

  • dpa

  • Fr, 17. Juli 2015
    Computer & Medien

Experten geben Tipps, damit es dem Handy nicht zu warm wird und was zu tun ist, wenn es auf Reisen einmal verloren gehen sollte.

Gefahren fürs  Gerät: Sand,  Salz und Sonne  | Foto: Stefan Sauer (dpa)
Gefahren fürs Gerät: Sand, Salz und Sonne Foto: Stefan Sauer (dpa)

Die Ferienzeit naht. Einer der wichtigsten Begleiter in der hoffentlich schönsten Zeit des Jahres wird für viele das Smartphone sein. Die Taschencomputer sind hilfreiche Werkzeuge auch auf Reisen. Sie ersetzen Landkarten, speichern Fahrscheine, machen Fotos, verschicken Postkarten und sorgen mit Büchern, Musik und Videos unterwegs für Unterhaltung. Umso wichtiger, dass unsere digitalen Begleiter gut funktionieren und sicher sind. Experten geben Tipps, was zu bedenken ist, wenn Smartphones auf Reisen gehen.

SONNE UND HITZE
Sonne und Hitze bringen auch Smartphones ins Schwitzen. Besonders der Akku leidet im Sommer, deshalb gehört der Alleskönner in den Schatten. Überhitzung darf man aber nicht mit Kälte bekämpfen. Der Kühlschrank ist tabu. Ab wann die Überhitzung gefährlich ist und was man dagegen unternehmen kann, erklären Johannes Weicksel vom IT-Verband Bitkom und Ralf Diemann vom TÜV Rheinland.



Was überhitzt beim Smartphone?

Ab 35 Grad Celsius überhitzen beim Smartphone drei Komponenten: der Akku, das Display und das Kunststoffgehäuse. Der Akku verliert bei höheren Temperaturen seine Leistungsfähigkeit. Die Flüssigkristalle im Display werden durch starke Hitze besonders leicht beschädigt, was zu Anzeigefehlern führen kann. Auch das Kunststoffgehäuse eines Smartphones kann sich durch Hitze verformen.



Wie bemerkt man den Schaden?
Obwohl es keine allgemeinen Warnsignale gibt, schalten sich überhitzte Geräte meist zum Schutz von allein aus. Allerdings können auch ausgeschaltete Geräte durch starke Sonneneinstrahlung Schaden nehmen. Es gibt auch Apps für Smartphone und PC, die den Benutzer vor Überhitzung warnen. Diese sind allerdings nicht immer hilfreich, denn sie belasten den Akku weiter, so Diekmann.

Gibt es Erste Hilfe für die Geräte?
Grundsätzlich gehört das Smartphone nicht in die Sonne. Wird es dennoch einmal zu heiß, rät Weicksel dazu, das Gerät bei Zimmertemperatur ausgeschaltet abkühlen lassen. Auf keinen Fall sollte man das Telefon zum Abkühlen in den Kühlschrank legen, denn Extremtemperaturen aller Art gefährden die Technik.

Wie gefährlich ist die Überhitzung?
Je nach Betriebsanleitung halten es einige Smartphones bei höheren Temperaturen besser aus und können sich schnell wieder erholen. Wenn das Gerät durch die Hitze aber doch kaputt geht, gilt die Garantie häufig nicht mehr. Im schlimmsten Fall fängt das Smartphone sogar Feuer, so TÜV-Experte Diekmann.

Gibt es den sicheren Ort?
Am besten lässt man das Smartphone gleich im Schatten. Kühlere Orte sind auch Hosentasche oder Rucksack. Das Handschuhfach im Auto ist aber kein guter Platz – im Fahrzeuginneren wird es schnell 60 Grad und heißer.

SAND UND WASSER

Neben der Sonne lauern auch andere Gefahren, besonders beim Strandurlaub.

Was tun bei Wasserkontakt?
Elektronische Geräte und Wasser vertragen sich gar nicht. Schon durch die hohe Luftfeuchtigkeit in warmen Regionen können sich Tröpfchen bilden und zu Fehlfunktionen führen. Hat ein Gerät Wasser abbekommen, droht Kurzschluss. Dann rasch den Akku entfernen, mit einem Tuch von Nässe befreien und ein paar Tage an der Luft trocken lassen, auf keinen Fall in der Sonne oder mit dem Föhn. Erst dann den Akku neu einsetzen.

Was tun gegen Meerwasser?
Besonders tückisch ist Meerwasser. Die darin enthaltenen Mineralien und Kristalle können zur Korrosion führen und ebenfalls einen Kurzschluss auslösen. Nach Kontakt mit Meerwasser sollte daher ein Fachmann das Gerät gründlich reinigen. Häufig lassen sich zumindest die Daten retten, vor allem solche auf externen Speicherkarten. Diese sollten bei Feuchtigkeitsproblemen sofort entnommen und separat getrocknet werden.

Wie schütze ich Handys vor Sand?
Landet das Smartphone oder das Tablet im Sand, gelangen die feinen Körner zwar nicht unbedingt ins Innere des Gerätes, können sich aber in den Steckverbindungen und – falls noch vorhanden – in der Tastatur festsetzen. Der Sand sollte daher mit einem feinen Pinsel entfernt werden. Als Vorsichtsmaßnahme eignen sich Schutzhüllen, die Staub und teilweise sogar Wasser fernhalten.

VERLOREN ODER GESTOHLEN

Geht das Smartphone im Urlaub verloren oder wird gestohlen, ist das ärgerlich. Es kann aber auch gefährlich werden – wenn Finder oder Dieb auf Daten zugreifen können. Deshalb ist es wichtig, Sperren zu aktivieren. Der Urlaub kann daher ein guter Anlass sein, die Sicherheit der eigenen Geräte zu verbessern.

Warum sind die Sperren so wichtig?
In jedem Fall sollten sowohl die PIN-Sperre der SIM-Karte als auch die Gerätsperre, die einen Zugriff von Unbefugten auf das Gerät verhindert, aktiviert sein, rät der Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN). Die Gerätesperre wird oft auch als Displaysperre bezeichnet und kann ebenfalls aus einer PIN, aber auch aus Passwörtern oder Mustern bestehen, die mit dem Finger zum Entsperren nachgezogen werden müssen. Eine fehlende Sperre rächt sich spätestens dann, wenn das Gerät verloren geht oder gestohlen wird.

Wie aktiviere ich Ortungs-Apps?
Auf das Szenario des Verlustes können und sollten sich Nutzer vorbereiten, indem sie Apps zur Ortung sowie zum Sperren und gegebenenfalls zum Löschen von Daten aus der Ferne nutzen, rät der Verein weiter. Für Androiden gibt es den sogenannten Geräte-Manager, der entweder schon vorinstalliert ist oder kostenlos als App aus dem Play Store geladen werden kann. Und Apple-Nutzer können ihr Gerät bei einem Verlust über die iCloud-Fernwartungsfunktionen "Find My iPhone", "Find My Mac" oder "Find My iPad" leichter wiederfinden oder sperren.

Was kann man noch bei Verlust tun?
Wer eine solche App nicht installiert oder aktiviert hat, wenn es zum Verlust des Gerätes kommt, sollte es laut DsIN aber nicht unversucht lassen, sein Mobiltelefon anzurufen: Vielleicht meldet sich ja direkt ein ehrlicher Finder. Bleibt das Smartphone verschwunden, sollte man sicherheitshalber wichtige Passwörter wie etwa für Mailkonten und soziale Netzwerke ändern - vor allem dann, wenn das Gerät nicht gesperrt war.

Welche Nummern sind wichtig?
Ebenso sollte man den Diebstahl bei der Polizei anzeigen. Dafür ist es gut, wenn man die 15-stellige Gerätenummer des Smartphones (IMEI) zur Hand hat. Diese sollte man vor dem Urlaub mit *#06# über die Telefontastatur seines Handys abfragen und auf einem Zettel notieren – ebenso wie die SIM-Kartennummer und die Hotline des Providers, um im Notfall die Karte sperren zu lassen.

Android Geräte-Manager http://dpaq.de/CzQGZ App "Mein iPhone suchen" http://dpaq.de/rkyeI

Ressort: Computer & Medien

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 17. Juli 2015: PDF-Version herunterladen

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