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Sonne, Meer und Fliegen

  • Fr, 16. Dezember 2016
    Schülertexte

Wer Lust auf einen Aktivurlaub mit allem drum und dran hat, der sollte mal nach Zeeland in den Niederlanden fahren.

So geht Kitesurfen.   | Foto: dpa
So geht Kitesurfen. Foto: dpa

Kitesurfen, Strandsegeln, Wellenreiten, Stand-Up-Paddling, das alles ist in Zeeland möglich. Zeeland, das ist eine sehr beliebte Urlaubsregion in den Niederlanden. Hier gibt es viele Strände, an denen man immer die passende Windrichtung findet. Ein Reisebericht von Yocelyn Lang und Laura Schroff, beide Schülerinnen der Klasse 9d des Freiburger Rotteck-Gymnasiums.

Unsere Reise führt uns von Freiburg nach Zeeland durch Frankreich, Luxemburg und Belgien. Kurz vor unserem Ziel fahren wir an Antwerpen und damit dem größten Hafen in Belgien und dem zweitgrößten Hafen Europas vorbei. Der Hafen liegt an der Mündung der Schelde, und die großen Kräne und Container hinterlassen einen gewaltigen Eindruck. Die nördliche Stadtgrenze von Antwerpen schließt direkt an die Niederlande an.

Zeeland besteht aus einer Reihe von Inseln und Halbinseln, die alle über Brücken miteinander verbunden sind. Es ist die Region der Niederlande mit den meisten Sonnenstunden und nach Aussagen vieler Touristen mit den schönsten Stränden. Hier locken aber auch die traditionellen Städte wie Middleburg, die Hauptstadt der Provinz Zeeland, und idyllische Hafenorte wie zum Beispiel Breskens.

Das unvergessliche Ereignis, Seerobben in freier Natur auf einer Sandbank zu erleben, ist zwar nicht immer garantiert, jedoch nicht unmöglich. Auf der Insel Shouwen-Duiveland oder an der Meeresseite des Siels am Brouwersdam kommt es oft vor, dass Besucher Seerobben beobachten können. Mehrmals täglich werden in der Hochsaison Fahrten zu den Seerobbenbänken angeboten. Ein Fernglas sollte man nicht vergessen. Im Deltapark Neeltje Jans kann man Robben und Seelöwen bei Vorführungen beobachten.

Im November, selbst bei Regen, ist das unvergleichliche Nordseeklima Balsam für die Seele. Über die traumhaften Dünen gelangt man zu den kilometerlangen Stränden. Hier hat man Sand zwischen den Füßen, riecht das Salz in der Luft und der Wind pfeift einem um die Ohren. Und das wunderschöne Meeresrauschen bleibt einem im Gedächtnis, auch wenn man schon lange wieder in der Heimat ist.

Das Fortbewegungsmittel Nummer eins ist in Holland das Fahrrad. Egal ob jung oder alt, Brücke hoch und runter, dies ist das Bild zu Amsterdam. Um die Stadt zu entdecken, empfiehlt ein junger Student* aus Berlin: "Leiht euch unbedingt ein Rad aus!" Überall gibt es einen Fahrradverleih und so ist es nicht nötig, ein eigenes mitzubringen. Doch teilweise muss man mit dem Fahrrad gegen einen starken Wind ankämpfen. Auf den Dünen entlang der kilometerlangen Sandstrände, im Hinterland entlang der Deiche, zum Einkaufen, überall findet man hervorragende Fahrradwege. Selbst wenn man das Fahrradfahren aus Freiburg kennt, geht es in Amsterdam ganz anders zu, denn dort wird ohne Helm und Licht in schnellem Tempo geradelt.

Gleichzeitig besitzt Amsterdam neben den Radwegen auch über 165 Kanäle, die man hier Grachten nennt. Die idyllischen Wasserläufe sind sehr beliebt und wunderschön, tagsüber genauso wie in der Nacht, wenn die Brücken beleuchtet sind. An Bord eines Bootes durch das malerische Grachtennetz von Amsterdam fahren, das bleibt in Erinnerung. Auch für Shoppingbegeisterte ist Amsterdam genau die richtige Stadt! In den engen Straßen gibt es viele kleine Geschäfte, die ihren ganz eigenen und unverwechselbaren Charakter haben. Insgesamt eine lebendige Stadt mit vielen Kulturen.

Amsterdam ist rund zwei Stunden von Zeeland entfernt, die Anreise führt uns wieder durch bekannte Städte wie Rotterdam, wo wir mit dem Auto innerhalb der Stadt eine kleine Fähre nutzen mussten. Es folgt Den Haag. Einen starken Kontrast zu all dem bis jetzt Erlebten bietet für jeden Sportbegeisterten das Kitesurfen. Hier gleitet man vom Wind gezogen auf einem Board durch das Wasser. Eine der vielen Kiteschulen am Brouwersdam, ein Hotspot auf Zeeland, bietet die besten Voraussetzungen direkt mit dem Kiten zu starten. Selbstverständlich gehört aber im Vorfeld ein Basiskurs mit Theorie dazu, um überhaupt die Grundlagen zu beherrschen. In den Kiteschulen erhält man auch die umfangreiche Ausrüstung. Die Saison beginnt im April und endet im Oktober, aufgrund der guten Temperaturen und sehr guten Wetterbedingungen war in den diesjährigen Herbstferien im November noch geöffnet.

Warum gerade Brouwersdam? Auf Nachfrage bei der Kiteschule erfahren wir: "Hier bietet die Nordsee bei Ebbe einen riesigen Stehbereich. Der Brouwersdam hat die meisten Sonnenstunden von ganz Holland und eine hohe Windsicherheit." Benjamin Volkes, einer der vielen Kitelehrer, kommt ursprünglich aus Österreich, hat hier seine Saison als Kitlehrer verbracht und in deren Verlauf viele Schüler unterrichtet. Jan Schroff, der bei Volkes einen Kurs gemacht hat, ist von den Gegebenheiten begeistert, denn gerade das flache Wasser ist ideal für Anfänger. Das kalte Nordseewasser dürfe einen nicht abschrecken, dafür sei das Erlebnis zu cool, ergänzt Jan. Brouwersdam hat die perfekten Windbedingungen für Kitesurfer.

Holland ist nicht nur bekannt für das erholsame Klima und die Auswahl an zahlreichen Aktivitäten, sondern auch für die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen. "Stets wird man mit einem Lächeln begrüßt", merkt Familie Roser an, die jährlich immer wieder nach Zeeland reist. Für das leibliche Wohl ist durch die holländischen Spezialitäten, süße Minipfannenkuchen (Poffertjes) mit Butter und Zucker, dicke Pommes Frites mit Mayonnaise (Patats) und frittierte Bällchen aus Rindfleischragout, die je nach Größe Bitterballen oder Kroket genannt werden, gesorgt. Der herrliche Strandtag endet mit einem Apfelkuchen (Apeltaart) und einer heißen Schokolade. Das ist nur in Zeeland möglich, wo Land und See so viel Köstliches zu bieten haben.
*möchte nicht mit Namen genannt werden

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 16. Dezember 2016: PDF-Version herunterladen

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