Interview
Sportpsychologe Johannes Schmitterer: "Psychologische Techniken sind keine Zauberei"

Der Sportpsychologe Johannes Schmitterer unterstützt mit seiner Arbeit zahlreiche Vereine im Großraum Freiburg. Er gibt im großen BZ-Interview Einblicke in seinen Arbeitsalltag.
BZ: Die Wichtigkeit Ihres Berufes wird im Spitzensport immer häufiger thematisiert. Was ist denn das Kernziel Ihrer Arbeit?
Schmitterer: Die grundsätzliche Aufgabe ist es, Sportler und Sportlerinnen so zu unterstützen, dass sie ihr Leistungspotential unabhängig von wechselnden äußeren Einflüssen zu einem bestimmten Zeitpunkt optimal ausschöpfen können.
BZ: Wie greifen Sie ein?
Schmitterer: Zunächst gibt es Einheiten, die entweder vom Trainingsalltag abgekoppelt, trainingsbegleitend oder in Form von Impulsen gemacht werden. Hier versuche ich, ganz allgemein Strategien zur Vorbereitung, Bewältigung oder Nachbereitung von Leistungssituationen vorzustellen und exemplarisch anzuleiten – so eine Art Techniktraining für den Kopf. Das reicht von Achtsamkeitsübungen über Selbstgesprächssteuerung bis hin zur Visualisierung von Situationen oder Bewegungsabläufen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, individuelle Strategien zu erarbeiten, die an die Bedürfnisse der einzelnen Athleten angepasst werden und dann auch persönliche Vorlieben, Erfahrungen, das Umfeld und bereits vorhandene Skills berücksichtigen können. Der dritte Bereich ist der Austausch mit dem Trainerteam. Hier besprechen wir Situationen wie Druckbedingungen vor einem bestimmten Wettkampf oder Routinenbildungen zur Spielvorbereitung.
"Wir müssen uns erst finden."
BZ: Wer kommt in welchen Situationen zu Ihnen?
Schmitterer: Das Interesse, ...