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Stickstoff zum Dessert

  • Alina Eikenbusch

  • Fr, 15. April 2011
    Freiburg

Beim Girls’ Day lernen 15 Mädchen am Fraunhofer-Institut die Arbeit von Wissenschaftlern kennen.

Interessierte Mädchen beim Experiment mit aufgeblasenen Luftballons.   | Foto: Ingo Schneider
Interessierte Mädchen beim Experiment mit aufgeblasenen Luftballons. Foto: Ingo Schneider
Ying Zahner gießt flüssigen Stickstoff in eine Schüssel. Kurz darauf beginnt es zu zischen und zu brodeln, neblige Gase steigen empor. Die Augen von 15 Mädchen sind auf die Schüssel gerichtet, als Physikerin Zahner Schokoladenpudding und Vanillesoße hineingießt. Innerhalb weniger Sekunden friert das Gemisch im Flüssiggas zu kleinen Drops. Zunächst zögerlich probieren die Mädchen die eingeschrumpelten Produkte. Gar nicht so schlimm: "Schmeckt wie Vanilleeis", findet Nele Helmke (11) vom Albert-Schweizer-Gymnasium.

Zusammen mit 14 anderen Mädchen lernte die Sechstklässlerin gestern beim Girls’ Day die Arbeit am Fraunhofer-Institut für Werkstattmechanik kennen. Beim Girls’ Day öffnen vor allem technische Unternehmen, Betriebe mit technischen Abteilungen und Ausbildungen, Hochschulen und Forschungszentren in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der Klasse 5. Man könnte sagen: Der Girls’ Day ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen.

"Es gibt viele talentierte Mädchen im Bereich der Naturwissenschaften und Technik", sagt Bärbel Thielicke, Gruppenleiterin am Freiburger Fraunhofer-Institut und Beauftragte für Chancengleichheit. "Wir wollen ihr Interesse wecken und ihnen die verschiedenen Tätigkeiten von Wissenschaftlerinnen und Technikerinnen zeigen." So erfuhren die Mädchen zum Beispiel, wie Material getestet und bewertet wird, damit Autohersteller Karosserieteile leichter und stabiler herstellen können. Oder sie lernten Computersimulationen kennen, die in der Lage sind, das Verhalten von Werkstoffen vorherzuberechnen und beobachteten unter einem Raster-Elektronen-Mikroskop Pollen und Insekten. "Die meisten Mädchen mögen kein Mathe und Physik, aber mir macht es großen Spaß", sagt Nele Helmke am Ende dieses Tages. "Ich will später Ingenieurin werden."

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 15. April 2011: PDF-Version herunterladen

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