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"Tanz und akrobatische Elemente"

  • Lorena Schweitzer, Klasse 4a, Jengerschule (Ehrenkirchen)

  • Fr, 26. März 2021
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Tamina Nitschmann aus der Cheerleading-Abteilung des TV Staufen über ihren Sport.

Cheerleaderinnen müssen topfit sein. D...ld zeigt eine Gruppe aus Brandenburg.   | Foto: Ralf Hirschberger
Cheerleaderinnen müssen topfit sein. Das Bild zeigt eine Gruppe aus Brandenburg. Foto: Ralf Hirschberger

Habt ihr schonmal ein amerikanisches Football- oder Basketballspiel gesehen? Dort treten in den Pausen die Cheerleader auf und unterhalten das Publikum mit Tanz und Akrobatik. Ebenfalls wird das Thema in vielen Filmen aufgegriffen. Cheerleader gibt es mittlerweile auch schon lange in Deutschland. Zu diesem Thema habe ich, Zisch-Reporterin Lorena Schweitzer aus der Klasse 4a der Jengerschule in Ehrenkirchen, mich informiert und mit der Ansprechpartnerin der Abteilung Cheerleading des Turnvereins Staufen, Tamina Nitschmann, gesprochen.

Zisch: Woher kommt Cheerleading überhaupt?
Nitschmann: Cheerleading kommt ursprünglich aus den USA. Dort wurde es der Legende nach Ende des 19. Jahrhunderts bei einem Footballspiel erfunden. Ganz ursprünglich durften sogar nur Männer daran teilnehmen. Cheerleading ist entgegen vieler Klischees ein harter Sport, der viel Training erfordert. Bodenturnen, Tanzen und akrobatische Elemente werden vereint und können nur mit viel Übung zu einem schönen Programm zusammengesetzt werden.
Zisch: Wie sind Sie zum Cheerleading gekommen?
Nitschmann: Ich habe früher in einer Mädchengruppe Gardetanz in einem Fastnachtsverein getanzt. Dann kam 2000 der Film "Girls United" heraus, der den Cheeleading-Sport behandelt. Daraufhin haben wir immer mehr Cheerleading-Elemente in unsere Gardetänze eingebaut, was beim Publikum sehr gut ankam und uns sehr viel Spaß gemacht hat. Letztendlich wollten wir dann aber nur noch richtiges Cheerleading machen und sind mit der ganzen Truppe 2003 zum TV Staufen gewechselt. Dort konnten wir auf Sportvereinsebene unsere Idee ausbauen. Wir haben viele Lehrgänge besucht und uns die nötigen Kenntnisse für den Sport angeeignet.
Zisch: Welche Altersgruppen sind in Ihrem Verein vertreten?
Nitschmann: Wir haben eine Kindergruppe, die "Seastars" für Kinder von sechs bis elf Jahren, dann ein Juniorteam, die "Fire Corals" ab zwölf bis etwa 16 Jahren, und ab 16 Jahren nach oben offen das Seniorteam, die "Sharks". Den Namen teilt das Seniorteam mit dem Basketballteam des TV Staufen.
Zisch: Gibt es in Deutschland auch Meisterschaften oder beschränkt sich in Deutschland Cheerleading auf sportliche Events?
Nitschmann: Ja, es gibt Meisterschaften. In Deutschland ist der Cheerleading-Sport in zwei großen Verbänden angesiedelt, die jeweils einem großen Weltverband angehören. Jeder Verband richtet seine eigenen Meisterschaften aus, erst auf Landes-, dann auf Bundesebene. Wenn ein Team richtig gut ist, darf es auch zu Europa- oder Weltmeisterschaften gehen. Natürlich gibt es auch Teams, die keinem Verband angehören. Diese Teams können dann beispielsweise bei offenen Meisterschaften antreten, an denen jeder teilnehmen darf, der Cheerleading macht.
Zisch: Wie oft wird in der Regel trainiert?
Nitschmann: Das ist vermutlich von Team zu Team unterschiedlich. Wir beim TV Staufen trainieren die Kindergruppe einmal pro Woche, das Junior- und das Seniorteam trainiert zweimal pro Woche. Wenn eine Meisterschaft ansteht, trainieren wir natürlich auch noch zusätzlich. Natürlich wenn kein Corona ist, aktuell trainieren wir nicht.
Zisch: Wie viele Cheerleader gibt es bei Ihnen?
Nitschmann: Wir haben zirka 50 Cheerleaderinnen und Cheerleader beim TV Staufen in allen drei Altersklassen zwischen sechs und 38 Jahren.
Zisch: Gibt es auch männliche Cheerleader?
Nitschmann: Selbstverständlich gibt es die und davon gibt es sogar richtig gute! Einer unserer Coaches ist ein Mann, der jahrelang selbst Cheerleading aktiv betrieben hat.
Zisch: Wie hoch ist die Gefahr, sich zu verletzen?
Nitschmann: Diese Gefahr gibt es beim Cheerleading wie bei anderen Sportarten natürlich auch. In den USA wird Cheerleading sogar zur zweitgefährlichsten Sportart nach Football gezählt. Generell hängt die Gefahr, sich zu verletzen, stark vom Leistungsniveau des Teams ab. Grundsätzlich gibt es im Cheerleading aber Techniken, die jeder Cheerleader von klein auf lernt, um Unfälle und Gefahren, Stürze und Unsicherheiten zu vermeiden. Es gibt auch anerkannte Regelwerke, an die sich jedes Team halten sollte, um seine aktiven Cheerleader vor Verletzungen zu schützen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. März 2021: PDF-Version herunterladen

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