Sie knallen gegen Fenster und sterben: Millionen Vögel fliegen jährlich gegen Glasfassade. Nirgendwo ist das Problem so gut dokumentiert wie in Toronto. Dort werden die Glasfassaden nachgerüstet.
Um Besucher davon zu überzeugen, dass Toronto ein ernsthaftes Problem hat, muss Michael Mesure nur vom Schreibtisch in seinem Büro in Downtown aufstehen und in die Kammer nebenan gehen. Dort öffnet er den Deckel einer großen Kühltruhe, die bis an den Rand gefüllt ist mit toten Vögeln. 400 oder 500 mögen es sein, sie stecken in durchsichtigen Plastiktüten. Aktivisten von Mesures Organisation "Flap" haben die Tiere in den vergangenen Wochen auf den Straßen von Kanadas größter Stadt eingesammelt.
Behutsam nimmt der muskulöse 50-Jährige einige Vögel heraus. Einen Rosenbrust-Kernknacker zum Beispiel und eine wood thrush, verwandt mit der Wanderdrossel. Die meisten sind kaum größer als seine Hand. "Schauen Sie, ein Kanadawaldsänger, ein Männchen. Wirklich schön sind die", sagt er und deutet auf das Gefieder des Tieres. Die Oberseite ist blaugrau, die ...