Einfühlsam und talentiert
Der 18-jährige Freiburger Schauspieler Fynn Henkel ist tot.
Die Bestürzung ist überall groß: Der Schweizer Regisseur Xavier Koller, 1991 Oscar-Gewinner mit dem Drama "Die Reise der Hoffnung", sagte gegenüber der BZ, er sei "absolut geschockt". "Mir fehlen die Worte. Fynn war ein wunderbarer junger Mann, intelligent, einfühlsam und sehr talentiert in allem, was er anpackte." Bei der Arbeit sei er "ausgesprochen diszipliniert, gescheit in seinen Entscheidungen und sehr flexibel bezüglich der Anweisungen" gewesen. "Eine wahre Freude war es, ihn im Team zu haben."
Auch die Rektorin des Freiburger Theodor-Heuss-Gymnasiums, Ulrike Frankenstein, ist traurig. Fynn Henkel sei einer der begabtesten Schauspieler der Schule gewesen, sehr fleißig und engagiert. Er habe jahrelang in der Theater-AG mitgewirkt und auch selbst Filme gedreht, zuletzt anlässlich des Abiturs 2014. "Er war bei allen sehr beliebt." Für den 18 Jahre alten Freiburger Eyüp Ertan war Fynn Henkel seit vielen Jahren der beste Freund – auch am Filmset. Denn die beiden Jugendlichen standen ab 2009 gemeinsam für die ARD-Familienserie "Tiere bis unters Dach" vor der Kamera, die im Schwarzwald gedreht wird; mittlerweile läuft die fünfte Staffel. Fynn Henkel spielte in der SWR-Produktion den fröhlichen und hilfsbereiten Jungen Jonas Grieshaber, den Sohn des größten Bauern im Dorf Waldau; Ertan war in der Serie sein Freund Cem Akcay. "Fynn war von seiner Art her ein toller Typ, ein Freund für alle Bereiche im Leben, eine starke Persönlichkeit", sagt Eyüp Ertan. Er sei leidenschaftlicher Fan des SC Freiburg gewesen und habe sich ernsthafte Gedanken gemacht, beim Film zu arbeiten: "Das war ein wichtiger Bestandteil für ihn." In Ungarn habe er ein freiwilliges soziales Jahr absolviert. Zu sehen war Fynn Henkel im März vergangenen Jahres auch in der leichtfüßigen Sat 1-Komödie "16 über Nacht".
"Die Nachricht seines tragischen Todes hat uns alle sehr schockiert", sagte am Mittwoch Stefanie von Ehrenstein, Leiterin des Familien- und Kinderprogramms beim Südwestrundfunk. "Fynn wurde für die erste Staffel von ‚Tiere bis unters Dach‘ unter Hunderten von Kindern entdeckt und spielte über viele Folgen die Hauptrolle. Er war eine große Bereicherung für die Serie. Der SWR, die ARD und das gesamte ‚Tiere bis unters Dach‘-Team bedauern seinen Tod und sprechen seiner Familie ihr tief empfundenes Beileid aus."
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