Account/Login

Neu im Kino

"Tribute von Panem – Catching Fire": Auf in die Schlacht

Jürgen Frey

Von Jürgen Frey

Mi, 20. November 2013 um 00:00 Uhr

Kino

Mit "Catching Fire" setzt Francis Lawrence "Die Tribute von Panem" fort. Teil zwei ist dichter inszeniert, präsentiert neue Gesichter und eine weiter grandiose Jennifer Lawrence in der Rolle der Katniss.

Es kommen härtere Zeiten: Katniss (Jen...kämpft gegen das diktatorische Regime.  | Foto: Studiocanal
Es kommen härtere Zeiten: Katniss (Jennifer Lawrence) kämpft gegen das diktatorische Regime. Foto: Studiocanal
Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh Hutcherson) haben die vorjährigen Hungerspiele überstanden, die übrigen 22 jugendlichen Gladiatoren wurden abgeschlachtet. Aber Gewinner gibt es keine bei diesen "Spielen", die von einer gnadenlosen Herrschaft erzwungen werden – allenfalls Überlebende. Von dieser Erkenntnis ihres Mentors Haymitch (Woody Harrelson) wird jetzt auch Kat überwältigt. Sie halluziniert, schreckt in ihrem Dorf in den Wäldern nachts aus grausamen Erinnerungen auf. Die mittlerweile Siebzehnjährige ist eine schwer traumatisierte Kriegsheimkehrerin. Und sie wird sich schon bald für die nächste Schlacht rüsten müssen.

"Die Tribute von Panem – Catching Fire" setzt ein paar Monate nach der Handlung des Vorgängers "The Hunger Games" ein, die Geschehnisse von dort werden im neuen Film als bekannt vorausgesetzt: Das Land Panem, auf dem Gebiet der einstigen USA, ist in zwölf Distrikte aufgeteilt, die von der Hauptstadt "Kapitol" unterdrückt und ausgebeutet werden. Jahr für Jahr muss jeder Distrikt einen Jungen und ein Mädchen in mörderische Schaukämpfe schicken, die landesweit übertragen werden – zur Mahnung an einen vor langer Zeit misslungenen Aufstand gegen das Machtzentrum. Nur einer darf beim blutigen Medienspektakel überleben. Doch bei den gerade zurückliegenden 74. Hungerspielen hatten Katniss und Peeta die abgefeimte Spielleitung mit einer großen menschlichen Geste überrumpelt, mussten gemeinsam als Sieger anerkannt werden – und machten den Menschen Hoffnung, zündeten den Funken für eine neuerliche Rebellion der zwölf Distrikte. In "Catching Fire" nun setzt Präsident Snow (Donald Sutherland) alles daran, diesen Funken auszutreten.

Das Budget fast verdoppelt

Nach dem weltweiten Erfolg des ersten Films wurde diesmal das Budget auf 130 Millionen Dollar fast verdoppelt und ein neuer Regisseur gefunden. Francis Lawrence ("I Am Legend") inszeniert dichter als sein Vorgänger Gary Ross, auch mit deutlich mehr Oberflächenglanz in den Kampfszenen. Dem ebenfalls neuen Jo Willems gelingen besonders mächtige Bilder, wenn er sein wuchtiges Imax-Gerät als Handkamera durchs Getümmel wirbeln lässt. Auch vor der Kamera gibt es ein paar frische Gesichter, da ist vor allem Philip Seymor Hoffman als geheimnisvoller neuer Spielleiter eine Überraschung. Für Kontinuität sorgt Suzanne Collins, die Autorin der dreiteiligen Romanvorlage – sie wirkte abermals am Drehbuch mit.

Aber natürlich gehört die Geschichte vor allem Katniss Everdeen, dieser "wichtigsten Frauenfigur der zeitgenössischen Popkulturgeschichte" (wie das seriöse US-Magazin Atlantic Monthly schon vor längerem befand). Und die 23 Jahre alte Schauspielerin Jennifer Lawrence beweist jetzt abermals, dass sie genau die Richtige ist für die Rolle dieser Heldin und Anti-Heldin. Ihrer Katniss beim Denken zuzuschauen ist manchmal spannender als jede Actionszene. Kat will ja keine Kämpferin sein, schon gar nicht für irgendeine Revolution. Sie will nur ihre Familie, vor allem die kleine Schwester Primrose (Willow Shields) schützen, und ihre wenigen Freunde. Aber als sie mehr und mehr in politische Intrigen und Machtkämpfe hineingezogen wird, hat sie sich einer sehr viel größeren Verantwortung zu stellen …

Diese Konflikte tragen gut vor allem durch die erste Hälfte dieser zweieinhalb Kinostunden. Die "75. Hungerspiele", zu denen Katniss und Peeta noch einmal antreten müssen, sind dann eher nicht so aufregend, sie zerfallen zu sehr in einzelne Effekte. Und eine Vorahnung der bevorstehenden Revolution kommt, zum vorläufigen Schluss, arg holterdiepolter vom Himmel. Aber alles andere wäre der Romanvorlage untreu geworden, die eben erst im dritten Teil wieder so richtig Fahrt aufnimmt. Klar, dass dieses Finale dann, ab nächsten Herbst, gleich zwei Kinofilme hergeben muss.
– "Die Tribute von Panem – Catching Fire" (Regie: Francis Lawrence) startet am Donnerstag in den Kinos.

Ressort: Kino

  • Zum Artikel aus der gedruckten BZ vom Mi, 20. November 2013:
  • Zeitungsartikel im Zeitungslayout: PDF-Version herunterladen

Fehler melden

Mit dieser Funktion weisen Sie die Redaktion der Badischen Zeitung darauf hin, dass ein Artikel einen Fehler enthält. Kopieren Sie bitte die Passage, die Ihrer Meinung nach fehlerhaft sein könnte, in das unten stehende Textfeld und schreiben Sie eine kurze Erläuterung dazu. Die Redaktion wird Ihren Hinweis zeitnah bearbeiten.
Vielen Dank!

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel